Antragsteller*in

Landesvorstand

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Antragstext

Unsere Demokratie steht unter Druck. Der gesellschaftliche Rechtsruck macht auch vor
 unserem schönen Rheinland-Pfalz nicht Halt und bedroht nicht nur marginalisierte
 Gruppen, sondern auch die Stabilität unserer demokratischen Institutionen.
 Rassistische Narrative und rechtspopulistische Hetze finden zunehmend Platz – auch in
 den Reihen etablierter Parteien. Dem stellen wir uns entschlossen entgegen.
 Gleichzeitig ist Rheinland-Pfalz geprägt von einer großen Vielfalt. Von den
 Universitätsstädten bis zu den industriell geprägten Regionen und dem ländlichen
 Raum, in dem viele junge Menschen vor besonderen Herausforderungen stehen. In dieser
 Vielfalt liegt unsere Stärke, und uns eint ein gemeinsames Ziel: den sozialen
 Zusammenhalt und die demokratische Kultur zu stärken. Einzustehen dafür,  dass jede*r
 in Rheinland-Pfalz gut und gerne leben kann. Seit über 30 Jahren regiert die SPD  und
 hat unser Land sozial, weltoffen und demokratisch geprägt – wir möchten, dass das so
 bleibt.

 Für uns Jusos ist klar: Unsere Antwort auf die gesellschaftlichen Krisen dieser Zeit
 ist keine Spaltung, keine Angst, keine Ausgrenzung – sondern eine solidarische,
 gerechte und progressive Politik. Wir kämpfen gegen rechte Feindbilder, weil wir die
 sozialen Ursachen benennen wollen: ökonomische Ungleichheit, Ausgrenzung und ein
 System, das Menschen gegeneinander ausspielt. 

 Zielgruppe: Unsere Generation
 Unsere Generation steht politisch zwischen den Fronten: Während rechte Tendenzen
 zunehmen, wächst an den Hochschulen und in den Städten gleichzeitig die Unterstützung
 für progressive, alternative Parteien. Viele junge Menschen – ob in Ausbildung, im
 Studium oder beim Berufseinstieg – fühlen sich von der etablierten Politik nicht
 ausreichend vertreten. Gerade in ländlichen Regionen fehlt es oft an Perspektiven und
 guter Infrastruktur, in den städtischen Regionen an bezahlbarem Wohnraum oder dem
 richtigen Ausbildungsplatz.

 Unser Ziel ist es, das zu ändern. Wir wollen junge Menschen in ganz Rheinland-Pfalz
 für Politik begeistern, insbesondere Erstwähler*innen und bisherige
 Nichtwähler*innen. Wir wollen zeigen: Eure Stimme zählt. Eure Themen gehören auf die
 Agenda. Und: Ihr könnt etwas verändern.

 Kampagnenziele
 Wir setzen auf Empowerment statt Ohnmacht. Junge Menschen sollen sich nicht
 ausgeliefert fühlen – sondern politisch wirksam. Wir verstehen Politik nicht als
 Verwaltung des Bestehenden, sondern als Möglichkeit zur grundlegenden Veränderung.
 Der Landtagswahlkampf 2026 ist unsere Chance, deutlich zu machen: Diese Gesellschaft
 gehört auch uns.

 Unser Ziel ist eine breite Mobilisierung der Jugend in Rheinland-Pfalz. Besonders im
 Fokus stehen junge Menschen, die bisher wenig erreicht wurden – sei es durch
 Politikverdrossenheit, soziale Unsicherheit oder strukturelle Ausgrenzung.  Wir
 sprechen alle jungen Menschen an – unabhängig davon, ob sie auf dem Land oder in der
 Stadt leben, ob sie studieren, eine Ausbildung machen oder bereits im Berufsleben
 stehen.
 Wir wollen, dass sie sich angesprochen fühlen, und ihnen eine Stimme geben.
 Wir wollen, dass spürbar wird: Die Anliegen junger Menschen sind unser Auftrag. 
 Wir setzen auf die Jugend, statt sie links liegen zu lassen.

 Wir möchten, dass die SPD in Rheinland-Pfalz weiterhin die stärkste Kraft ist und
 bleibt und wieder mehr junge Wähler*innen für sich begeistern kann. Wir setzen dafür
 auf eine Politik, die zuhört, die mutig ist und die echte Veränderungen anstößt. Wir
 wollen, dass sich junge Menschen mit der SPD identifizieren können – als Partei, die
 ihre Lebensrealität versteht, ihre Sorgen ernst nimmt und ihre Zukunft gestaltet.

 Kernthemen & programmatische Forderungen
 Unser Programm zur Landtagswahl 2026 wird sich daher an den Lebensrealitäten junger
 Menschen orientieren. Unsere politischen Forderungen sind in acht große inhaltliche
 Cluster untergliedert, die unsere Generation bewegen:

  1.  Arbeit und Ausbildung
  2.  Gutes Leben in Stadt & Land
  3.  Bauen & Wohnen
  4.  Jugend & Demokratie
  5.  Bildung
  6.  Klimaschutz
  7.  Wirtschaftsstandort & Transformation
  8.  ÖPNV & Mobilität

 Arbeit und Ausbildung – Zukunft sichern, Chancen schaffen!

 Eine gute Ausbildung und faire Arbeitsbedingungen sind die Grundlage für ein
 selbstbestimmtes Leben und eine starke Gesellschaft. Doch viele junge Menschen in
 Rheinland-Pfalz haben keinen sicheren Zugang zu einer hochwertigen Ausbildung oder
 erleben Unsicherheit und Ausbeutung im Arbeitsalltag.
 Wir Jusos Rheinland-Pfalz kämpfen dafür, dass Ausbildung und Arbeit gerecht, sicher
 und zukunftsfest werden – für alle jungen Menschen, unabhängig von Herkunft oder
 sozialem Status.

 1. Azubiwerke: Gleiche Unterstützung für alle Auszubildenden!
 Seit Jahrzehnten gibt es für Studierende die vielfältigen Angebote der
 Studierendenwerke: bezahlbarer Wohnraum, Beratung, günstige Verpflegung und
 Kulturangebote. Für Auszubildende gibt es solche Strukturen bisher nicht.
 Wir möchten daher die Einführung von Azubiwerken nach dem Vorbild der
 Studierendenwerke in Rheinland-Pfalz umsetzen. Sie sollen landesweit Anlaufstellen
 für Auszubildende werden und folgende Aufgaben übernehmen:

  •  Vermittlung und Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum für Auszubildende,
     insbesondere in Ballungszentren und Regionen mit angespanntem Wohnungsmarkt
     durch den Bau von Azubiwohnheimen
  •  Aufbau von Beratungsangeboten zu psychischer Gesundheit, Konflikten im Betrieb,
     Prüfungsstress und finanziellen Fragen unter Einbeziehung der Gewerkschaften
  •  Schaffung von Treffpunkten und Kulturangeboten, um soziale Isolation zu
     verhindern und Austausch zu fördern
  •  Unterstützung bei der Suche nach Ausbildungsplätzen und Begleitung während der
     Ausbildung

 Azubiwerke schaffen echte Chancengleichheit, stärken die Attraktivität der dualen
 Ausbildung und entlasten junge Menschen und ihre Familien. Wir wollen, dass
 Rheinland-Pfalz hier bundesweit Vorreiter wird.

 2. Die Ausbildung wird umgelegt – niemand bleibt zurück!
 Jede*r Jugendliche in Rheinland-Pfalz hat das Recht auf eine gute Ausbildung. Doch
 die Realität sieht anders aus: Jahr für Jahr bleiben viele junge Menschen ohne
 Ausbildungsplatz, während Unternehmen über Fachkräftemangel klagen. Gleichzeitig
 bilden immer weniger Betriebe in Rheinland-Pfalz aus. Wir fordern eine
 umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie nach dem Bremer Modell – solidarisch
 finanziert. Das bedeutet:

  •  Unternehmen zahlen in einen branchenspezifischen Ausbildungsfonds ein. Wer
     ausbildet, wird entlastet; wer nicht ausbildet, beteiligt sich an den Kosten
  •  Der Fonds finanziert zusätzliche Ausbildungsplätze, insbesondere in
     außerbetrieblichen Einrichtungen, wenn nicht genug betriebliche Plätze zur
     Verfügung stehen
  •  Verbundausbildungen werden gefördert, damit auch kleine und mittlere Betriebe
     ausbilden können
  •  Die betriebliche Ausbildung bleibt der Regelfall. Wo sie nicht möglich ist,
     springt die außerbetriebliche Ausbildung ein, die zum vollwertigen
     Berufsabschluss führt
  •  Ebenfalls können Azubiwerke über Mittel aus dem Ausbildungsfonds unterstützt
     werden

 So stärken wir die duale Ausbildung, bekämpfen Jugendarbeitslosigkeit und sorgen für
 mehr Fachkräfte in unserem Land.

 3. Meisterhafter Aufstieg – Verbesserung der Meister*innenförderung!
 Wir möchten ein Aufstiegsversprechen, dass nicht ausschließlich auf die Erlangung
 akademischer Abschlüsse ausgerichtet ist. Mit einer Meisterausbildung ist Aufstieg
 ebenso möglich. Wir möchten die Meister*innenförderung in Rheinland-Pfalz daher
 verbessern:

  •  Erhöhung des Aufstiegsbonus I auf mindestens 3.000€: Damit wird das Land im
     Bundesvergleich wettbewerbsfähiger und setzt ein klares Signal für die
     Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung
  •  Vollständige Übernahme der Prüfungsgebühren durch das Land
  •  Landeszuschuss zu Lebenshaltungskosten während der Meisterausbildung: ein
     monatlicher Landeszuschuss von 200€ für die Dauer der Maßnahme wird die
     Attraktivität von Vollzeitkursen deutlich erhöhen
  •  Gezielte Programme für unterrepräsentierte Gruppen: Für FINTA, BIPOC, queere
     Menschen und Menschen mit Behinderung soll es zusätzliche Förderungen geben, um
     die Vielfalt im Handwerk zu stärken
  •  Bessere Beratung und niedrigschwellige Antragstellung: Die Förderlandschaft ist
     komplex – daher soll ein zentrales Beratungsangebot und die Möglichkeit der
     digitalen Antragstellung den Zugang erleichtern

 Mit diesen Maßnahmen möchten wir Rheinland-Pfalz im Wettbewerb um Fachkräfte stärken,
 die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung unterstreichen und mehr
 junge Menschen für das Handwerk begeistern.

 4. Gewerkschaften an die BBSen – Mitbestimmung stärken!
 Gewerkschaften sind wichtige Partner für junge Menschen in der Ausbildung. Sie bieten
 Beratung, setzen sich für bessere Arbeitsbedingungen ein und helfen im Konfliktfall.
 Nach aktueller Rechtslage haben Gewerkschaften bereits ein Zugangsrecht zu
 berufsbildenden Schulen (BBSen), das jedoch oft durch bürokratische Hürden und
 restriktive Auslegungen eingeschränkt wird. Bisher können Gewerkschaften auf
 Einladung der Schulleitung oder im Rahmen vereinzelter Projekte die Schulen besuchen
 – diese Praxis ist unzureichen.
 Wir wollen daher:

  •  Ein verbindliches Zugangsrecht für Gewerkschaften an allen BBSen in Rheinland-
     Pfalz, um regelmäßig über Rechte, Mitbestimmung und Tarifverträge zu informieren
  •  Die Landesregierung muss sicherstellen, dass Gewerkschaften ihre Angebote
     unbürokratisch und ohne Hürden an den Schulen durchführen können

 So sorgen wir dafür, dass Auszubildende ihre Rechte kennen und sich gemeinsam für
 bessere Bedingungen einsetzen können.

 5. Prekäre Beschäftigung ist kein Nebenjob – Minijobs zurückdrängen!
 Gerade junge Menschen und Studierende sind überdurchschnittlich oft in Minijobs
 beschäftigt – oft ist dies die einzige Möglichkeit, um Studium oder Ausbildung zu
 finanzieren.
 Doch Minijobs bedeuten Unsicherheit, fehlende soziale Absicherung und geringe Löhne.
 Wir möchten uns daher für ein Landesprogramm zur Reduzierung der
 Minijobber*innenquote stark machen, das beinhaltet:

  •  Förderung von sozialversicherungspflichtigen, tarifgebundenen
     Beschäftigungsangeboten für Studierende und junge Menschen
  •  Beratung und Unterstützung beim Übergang aus Minijobs in reguläre Beschäftigung
  •  Zusammenarbeit mit Hochschulen, Arbeitgebern und Gewerkschaften, um faire
     Arbeitsbedingungen für Studierende zu schaffen

 Unser Ziel: Gute Arbeit statt prekärer Beschäftigung!

 6. Berufliche Weiterbildung – Chancen für alle Lebensphasen sichern!
 Lebenslanges Lernen ist heute wichtiger denn je. Wer sich beruflich weiterbilden
 möchte, verdient Unterstützung – egal, ob es um einen Berufswechsel, den digitalen
 Wandel, Aufstiegsfortbildungen oder die persönliche Entwicklung geht. Rheinland-Pfalz
 hat mit Programmen wie QualiScheck, Bildungsscheck und der Förderung von
 Weiterbildungsberatung bereits wichtige Grundlagen geschaffen. Diese Programme wollen
 wir nicht nur fortführen, sondern gezielt ausbauen, damit alle Menschen in unserem
 Land Zugang zu hochwertiger und passgenauer Weiterbildung haben.

  •  Wir wollen den QualiScheck und den Bildungsscheck weiterentwickeln und die
     Fördermittel erhöhen, damit mehr Menschen von individuellen
     Weiterbildungsangeboten profitieren können
  •  Wir setzen uns dafür ein, die Weiterbildungsberatung landesweit auszubauen und
     niedrigschwellige, digitale Beratungsangebote zu stärken
  •  Wir machen uns stark für die gezielte Förderung von Weiterbildungsangeboten im
     Bereich Digitalisierung, Nachhaltigkeit und sozialer Kompetenzen, um den Wandel
     der Arbeitswelt aktiv zu gestalten
  •  Wir wollen die Anerkennung und Förderung von Weiterbildungsabschlüssen
     verbessern, damit auch nicht-akademische Bildungswege echte Aufstiegschancen
     bieten
  •  Wir setzen uns für eine bessere Vereinbarkeit von Weiterbildung, Beruf und
     Familie ein – zum Beispiel durch flexible Kurszeiten, digitale Lernformate und
     gezielte Unterstützung für Alleinerziehende
  •  Wir wollen die Zusammenarbeit mit den Kammern, Gewerkschaften, Arbeitgebern und
     Weiterbildungsträgern intensivieren, um passgenaue Angebote zu schaffen und die
     Qualität zu sichern
  •  Wir machen uns für eine regelmäßige Evaluation und ein transparentes Monitoring
     der Weiterbildungsförderung stark, um die Wirksamkeit der Programme zu
     überprüfen und weiterzuentwickeln

 Mit diesen Maßnahmen wollen wir sicherstellen, dass Weiterbildung in Rheinland-Pfalz
 für alle möglich und attraktiv bleibt – als Schlüssel für persönliche Entwicklung,
 beruflichen Erfolg und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

 7. Aus alt mach neu – ein Update für das Landestariftreuegesetz!
 Gute Arbeit braucht faire Löhne. Das Land Rheinland-Pfalz muss mit gutem Beispiel
 vorangehen. Öffentliche Aufträge sollen nur an Unternehmen vergeben werden, die an
 einen Tarifvertrag einer tariffähigen Gewerkschaft gebunden sind. Damit wird
 verhindert, dass Unternehmen mit Dumpinglöhnen öffentliche Aufträge erhalten und
 Beschäftigte trotz Arbeit auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Wir möchten
 uns daher für eine umfassende Novelle des Landestariftreuegesetzes (LTTG) stark
 machen:

  •  Einführung einer Branchenöffnungsklausel: Die Tariftreuepflicht soll nicht nur
     für den ÖPNV gelten, sondern auf alle Branchen mit allgemeinverbindlichen
     Tarifverträgen ausgedehnt werden – von der Gebäudereinigung bis zum
     Sicherheitsgewerbe
  •  Übernahme aller Tarifbestandteile, auch über Grundlöhne hinweg. Dies beinhaltet
     auch Zulagen für Nacht-/Schicht-/Feiertagsarbeit, Ausbildungsvergütungen oder
     Zusatzzahlungen
  •  Verstärkte Nachweispflichten für Unternehmen, die öffentliche Aufträge erhalten:
     Die bisherige Praxis der Eigenerklärung bei Angebotsabgabe reicht nicht aus. Es
     braucht verbindliche Nachweise und eine konsequente Kontrolle der Einhaltung der
     Tariftreuepflichten, um Umgehungen und Missbrauch zu verhindern. Zudem soll eine
     Meldepflicht für Unternehmen beim Einsatz von Subunternehmen gelten
  •  Etablierung einer unabhängigen Prüfstelle mit Befugnissen für Vor-Ort-Kontrollen
     bei Auftragnehmern und insb. Subunternehmen, Sanktionen bei Verstößen,
     öffentliche Nennung von Zuwiderhandlungen
  •  Absenkung der Wertgrenze: Die Schwelle, ab der das LTTG greift, sollte von
     derzeit 20.000 Euro auf 10.000 Euro gesenkt werden, damit mehr öffentliche
     Aufträge unter die Tariftreuepflicht fallen und so mehr Beschäftigte profitieren
  •  Soziale und ökologische Vergabekriterien stärken: Die Vergabe öffentlicher
     Aufträge soll stärker an soziale und ökologische Kriterien geknüpft werden. Dazu
     zählen etwa der Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter, die
     Berücksichtigung der Belange von Menschen mit Behinderung sowie Maßnahmen zur
     Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern im Beruf
  •  Zudem braucht es ein regelmäßiges Monitoring über die Einhaltung der Tariftreue
     und die Auswirkungen des Gesetzes, um die Wirksamkeit zu überprüfen und
     gegebenenfalls nachzusteuern

 Diese Maßnahmen setzen klare Anreize für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen in
 Rheinland-Pfalz – so kann es gelingen, die Zahl der Niedriglohnbeschäftigten im
 öffentlichen Sektor zu senken und die Tarifbindung zu steigern. Wir möchten, dass
 öffentliche Gelder in Rheinland-Pfalz nur für gute Arbeit eingesetzt werden und
 Lohndumping keinen Platz hat!

 Arbeit und Ausbildung dürfen keine Stolpersteine sein – sondern sollen Sprungbretter
 sein. Wir wollen ein Rheinland-Pfalz, in dem junge Menschen mit Zuversicht in ihre
 berufliche Zukunft starten können. Mit fairen Löhnen, gesicherter Ausbildung,
 tariflich bezahlten Jobs und solidarischer Infrastruktur.

 Gutes Leben in Stadt & Land

 Um die Wünsche, Sorgen und Nöte der Menschen im Alltag zu verbessern – unabhängig vom
 Wohnort, Alter oder Einkommen – braucht es mehr politische Gestaltung, die sich nah
 an den Lebensrealitäten orientiert. Kommunen dürfen nicht nur verwalten, sondern
 müssen aktiv gestalten. Wir setzen uns für konkrete, progressive Lösungen ein, die
 unsere Städte, Dörfer und Regionen lebenswerter machen, damit niemand zurückgelassen
 wird – ob in der Gesundheitsversorgung, beim Klimaschutz, in der digitalen
 Infrastruktur oder im Ehrenamt.

 1. Gesundheit und Versorgung
 Gesundheit darf nie eine Frage des Wohnorts sein. Rheinland-Pfalz hat mit Projekten
 wie der Landarztprämie, der Förderung von Ärztehäusern und den mobilen Diensten
 bereits wichtige Impulse gesetzt. Besonders stolz sind wir auf das erfolgreiche
 Modell der Gemeindeschwester plus, das ältere Menschen in ihrem Alltag unterstützt
 und das wir unbedingt fortführen und ausweiten wollen. Unser Ziel ist, dass
 Gesundheit für alle erreichbar bleibt – flächendeckend, wohnortnah und gerecht. Auch
 Krankenhäuser müssen für Menschen da sein, nicht für Gewinne. Deshalb unterstützen
 wir die konsequente Umsetzung der Krankenhausreform, um eine gemeinwohlorientierte
 Versorgung sicherzustellen.
 Für eine gute Gesundheitsversorgung in Stadt & Land möchten wir:

  •  Die Landarztprämie für Mediziner*innen, die sich im ländlichen Raum
     niederlassen, weiter ausbauen
  •  Hausarztprogramme und die integrierte Versorgung als Rückgrat der
     Grundversorgung stärken
  •  Uns für die Förderung von Ärztehäusern und Gesundheitszentren als moderne
     Versorgungsstruktur einsetzen
  •  Die medizinische Versorgung auch in kleinen Gemeinden sichern – durch mobile
     Dienste, digitale Sprechstunden und interkommunale Zusammenarbeit
  •  Die Krankenhausreform im Sinne der Patient*innen umsetzen – mit Fokus auf
     Daseinsvorsorge statt Gewinn

 2. Ehrenamt und Engagement
 Rheinland-Pfalz ist Ehrenamtsland Nummer eins. Rund 1,5 Millionen Menschen engagieren
 sich freiwillig und unbezahlt – in Sportvereinen, bei der Feuerwehr, im
 Katastrophenschutz, in sozialen Einrichtungen oder in der Jugend- und Kulturarbeit.
 Das Land hat mit Service-Stellen und Anerkennungskultur bereits viel erreicht. Dieses
 Engagement verdient politische Unterstützung und verlässliche Rahmenbedingungen. Wer
 Verantwortung übernimmt, soll nicht durch Bürokratie ausgebremst werden. Wir wollen
 das Ehrenamt umfassend stärken, entlasten und fördern – mit besonderem Fokus auf
 Jugend, Teilhabe und soziale Gerechtigkeit:

  •  Wir wollen Vereine entlasten – etwa durch bessere Möglichkeiten zur Nutzung
     öffentlicher Gebäude und durch finanzielle Entlastungen
  •  Wir werden die zentrale Service-Stelle für Ehrenamtliche weiter stärken und
     ausbauen
  •  Wir setzen uns für die Senkung unnötiger Auflagen ein, zum Beispiel durch
     vereinfachte Veranstaltungsanmeldungen
  •  Wir wollen Bürokratie abbauen, besonders im Bereich der Jugendförderung, und die
     digitale Antragstellung vollständig ermöglichen
  •  Wir werden die Ehrenamtsstrategie fortschreiben – mit Fokus auf junge Menschen
     und Anerkennungskultur
  •  Wir wollen Sportvereine als Orte des Zusammenhalts stärken
  •  Wir setzen uns dafür ein, Jugendräume gemeinsam mit jungen Menschen zu schaffen
     und zu gestalten

 3. Sport und Freizeit
 Freizeitgestaltung ist ein wichtiger Teil von Lebensqualität. Wir begrüßen, dass das
 Land bereits mit Programmen zur Sanierung von Sportstätten und Schwimmförderung – wie
 dem SchwimmFix-Programm – wichtige Akzente gesetzt hat. Diese Programme wollen wir
 fortführen und ausbauen, damit noch mehr Kinder und Jugendliche sicher schwimmen
 lernen und konsumfreie Orte zur Verfügung stehen.

  •  Wir werden das Landesprogramm für die Sanierung von Sportstätten weiter ausbauen
     und unsere Sportanlagen so modernisieren und ausbauen
  •  Wir wollen Integration und Inklusion fördern und erfolgreiche Bundesprojekte wie
     „Integration durch Sport“ auf Landesebene weiterführen
  •  Wir wollen Schwimmfähigkeit sichern – zum Beispiel durch Schwimmcontainer und
     kostenlose Kurse. Damit das gelingt, dürfen den Anbietern der Kurse (z.B. DLRG)
     für die Nutzung der Schwimmanlagen keine Kosten entstehen
  • Wir wollen E-Sport als Sport und damit dessen Gemeinnützigkeit anerkennen und gezielte Förderungen für den Aufbau von Bestenförderungen und Breitensportstrukturen erstellen.

4. Kultur und Tourismus
 Kultur hat einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft – und Rheinland-Pfalz hat
 mit Denkmalpflege, vielfältigen Festivals und gezielter Tourismusförderung bereits
 viel erreicht. Damit Rheinland-Pfalz als Tourismusland attraktiv bleibt, wollen wir
 die Sichtbarkeit und Anbindung von Ausflugsmöglichkeiten weiter erhöhen – besonders
 im Hinblick auf die Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal. Die Rheinland-
 Pfalz Tourismus GmbH (RPT) ist dabei zentraler Akteur – das Land soll als
 Gesellschafterin ein stärkeres Mitspracherecht erhalten und sich für nachhaltigen
 Tourismus einsetzen.

  •  Wir wollen Kultur erhalten – durch Denkmalpflege und den Schutz von Wahrzeichen
  •  Wir setzen uns dafür ein, einen touristischen Mehrwert zu schaffen – durch gute
     Erreichbarkeit, attraktive Angebote und mehr Sichtbarkeit. Besonderes Augenmerk
     möchten wir dabei auch nachhaltigen Tourismus legen
  •  Wir werden ein BuGa-Konzept fördern, das ganz Rheinland-Pfalz als Tourismusland
     präsentiert und auch umliegenden Kreisen Vorteile bringt
  •  Wir wollen ein stärkeres Mitspracherecht des Landes bei der Rheinland-Pfalz
     Tourismus GmbH

 5. Sicherheit und Ordnung
 Sicherheit und Lebensqualität gehören zusammen. Wir begrüßen die kontinuierliche
 Unterstützung für unsere ehrenamtlichen Blaulichtorganisationen und wollen diese
 weiter verbessern. Auch feministische Stadtentwicklung und die Beseitigung von
 Angsträumen sind für uns zentrale Anliegen.

  •  Wir werden ehrenamtliche Blaulichtorganisationen wie DRK, Feuerwehr und THW noch
     besser ausstatten
  •  Wir wollen mehr Sicherheit im öffentlichen Raum schaffen, Angsträume beseitigen
     und für mehr Licht an dunklen Ecken sorgen
  •  Wir setzen uns für feministische Stadtentwicklung ein, indem wir die
     Sicherheitsperspektive von FINTA-Personen in die Planung einbauen
  •  Wir wollen eine eigene, praxisnahe Ausbildung für den kommunalen Vollzugsdienst
     schaffen

 6. Kooperation zwischen Kommunen
 Gerade kleinere Gemeinden profitieren von Zusammenarbeit. Wir begrüßen, dass
 interkommunale Projekte und Zweckgemeinschaften bereits gefördert werden, und wollen
 diese Ansätze weiter stärken.

  •  Wir möchten gemeinsame Infrastrukturprojekte anstoßen – von der Kläranlage bis
     zum Rechenzentrum
  •  Wir wollen die Bildung von Zweckgemeinschaften aktiv fördern, etwa durch
     finanzielle Anreize

 7. Finanzen und Schuldenabbau
 Viele Kommunen in Rheinland-Pfalz sind unterfinanziert und müssen immer mehr
 Pflichtaufgaben übernehmen – oft ohne ausreichende Gegenfinanzierung. Der kommunale
 Finanzausgleich war ein wichtiger Schritt, den wir ausdrücklich begrüßen. Dennoch
 braucht es weitere Verbesserungen, damit Zukunft überall gestaltet werden kann.

  •  Wir setzen uns dafür ein, dass Pflichtaufgaben (z. B. Kinder- und Jugendhilfe)
     von Bund und Land gegenfinanziert werden
  •  Wir wollen einen höheren und erweiterten Investitionsstock für kommunale
     Vorhaben schaffen
  •  Wir möchten Kreis- und Verbandsgemeinde-Umlagen auf 40 % deckeln
  •  Wir wollen die Rückforderungspflicht bei kommunalen Haushaltsüberschüssen
     abschaffen, um Planungssicherheit zu schaffen
  •  Wir wollen, dass die künftige Landesregierung eine Reform der Schuldenregelung
     auf Landesebene anstößt

 8. Kommunale Verwaltung und Arbeitgeberrolle
 Kommunen sind nicht nur Verwaltungen, sondern auch wichtige Arbeitgeber. Wir begrüßen
 die bisherigen Initiativen zur Digitalisierung und zur Stärkung der
 Arbeitgeberattraktivität und wollen diese konsequent weiterentwickeln.

  •  Wir wollen hauptamtliche Bürgermeisterinnen ab 7.000 Einwohnerinnen gesetzlich
     verankern
  •  Wir werden Kommunen als moderne Arbeitgeber stärken – durch Digitalisierung,
     Fortbildung, gute Arbeitsbedingungen und sanierte Gebäude
  •  Wir möchten den Ausbau von Breitband und Digitalisierung in unseren Kommunen
     gezielt unterstützen

 Wir wollen, dass Rheinland-Pfalz ein Land bleibt, in dem alle Menschen – unabhängig
 von Wohnort, Alter oder Einkommen – gut leben können. Mit starken Kommunen, die
 gestalten statt nur verwalten, schaffen wir die Grundlage für eine solidarische,
 lebenswerte und zukunftsfähige Gesellschaft. Bestehende erfolgreiche Programme werden
 wir fortführen und weiterentwickeln, um Rheinland-Pfalz gemeinsam voranzubringen.

 Bauen & Wohnen

 Wohnen ist ein Grundrecht und die Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. In
 Rheinland-Pfalz wurden mit der Wohnraumförderung und kommunalen
 Wohnungsbaugesellschaften bereits wichtige Schritte für mehr bezahlbaren Wohnraum
 unternommen. Doch steigende Mieten, Wohnungsmangel in Ballungsräumen und Leerstand
 auf dem Land zeigen: Wir müssen noch mehr tun, damit alle Menschen – egal ob jung
 oder alt, alleinstehend oder als Familie, mit oder ohne Behinderung – ein
 lebenswertes Zuhause finden.

 1. Wohnraum – bezahlbar und für alle
 Wir setzen uns für den Bau von sozial gefördertem Wohnraum durch kommunale
 Wohnbaugesellschaften und Zweckverbände ein. Zunächst müssen Kommunen bei der
 Gründung kommunaler Wohnungsbaugesellschaften unterstützt werden. Darüber hinaus soll
 das Land einen Zweckverband gründen. Mitglieder in diesem wären die kommunalen
 Wohnungsbaugesellschaften und jene Kreise und kreisfreien Städte, die solche noch
 nicht haben. Insbesondere soll der Zweckverband ein Programm für bezahlbares Wohnen
 im ländlichen Raum auflegen und koordinieren. Dabei ist auch an Wohnraum für
 Studierende und Auszubildende zu denken.

 Alle Förderprogramme vom Land, von der KfW und der ISB sollen fortgeführt und
 ausgeweitet werden. Wo möglich sollen diese jedoch vereinfacht werden und es soll ein
 Förderprogramms-Guide für Privatleute erstellt werden, damit sich diese besser
 zurechtfinden.

 Überall wo Baurecht geschaffen wird, wollen wir durch eine sog. ,,Sozialquote” dafür
 sorgen, dass mindestens 30 Prozent sozial geförderte Wohnungen entstehen. In
 angespannten Wohnlagen sollen bis zu 40 % der Wohnungen sozial gefördert sein. Dabei
 wollen wir sowohl Wohnungen mit als auch ohne Wohnberechtigungsschein schaffen. Die
 sog. “zweite Säule”, also Mieter*innen mit einem zu hohen Einkommen für einen
 Wohnberechtigungsschein, aber mit zu wenig Einkommen, um eine Wohnung auf dem Markt
 außerhalb der Sozialbindung zu finden, soll ausgebaut werden.

 2. Bodenbevorratung & kommunales Vorkaufsrecht
 Flächen zur Bebauung werden ausschließlich über Erbpachtverträge zur Verfügung
 gestellt, damit die Flächen dauerhaft in öffentlicher Hand verbleiben und die
 zweckmäßige Nutzung sichergestellt werden kann.

 Angesichts hoher Bodenpreise und begrenzter Flächen ist es entscheidend, dass die
 öffentliche Hand über ausreichend Landreserven verfügt, um bezahlbaren Wohnraum zu
 schaffen und Bodenspekulationen von privater Seite vorzubeugen. Die neue
 Bundesregierung will eine Rechtsgrundlagen dafür schaffen, das Vorkaufsrecht für
 Kommunen in Milieuschutzgebieten und bei Schrottimmobilien zu stärken, den
 preislimitierten Vorkauf für solche Immobilien zu vereinfachen und die Umgehung von
 kommunalen Vorkaufsrechten bei Share Deals zu verhindern. Dieses und bereits
 bestehende Vorkaufsrechte müssen Kommunen konsequent nutzen. Dazu wollen wir ein
 eigenständiges Förderprogramm für kommunales Vorkaufsrecht, das mit
 Städteförderungsprogrammen koppelbar ist, auflegen.

 3. Neubauprojekte
 Zur Analyse angespannter Wohnlagen bzw. des Wohndrucks müssen Städte und
 wohnraumähnliche Regionen betrachtet werden. Wohnraumähnliche Regionen setzen sich
 aus verschiedenen Gemeinden zusammen, die zu klein sind, um einen einfachen oder
 qualifizierten Mietspiegel vorzulegen. Maßgeblich ist die Betrachtung eines
 zusammenhängenden kommunalen Zusammenschlusses mit einem vergleichbaren
 Wohnungsmarkt, die Kreisangehörigkeit ist irrelevant.

 Neubaugebiete sollen nur bei ausreichend Nachfrage vor Ort ausgewiesen werden.
 Abhängig von dieser soll mehrgeschossiger Wohnungsbau oder auch in selteneren Fällen
 der Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern betrieben werden. Dabei zu beachten ist,
 dass rund 70 % der Besitzer*innen von Einfamilienhäusern in Rheinland-Pfalz 60 Jahre
 oder älter ist. Perspektivisch werden Häuser also wieder für den Markt verfügbar
 sein. Deswegen ziehen wir verschiedene (Pilot)Projekte wie z.B. Häuser- bzw.
 Wohnungstausch von Alt und Jung, generationenübergreifendes Wohnen,
 Wohngemeinschaften für Senior*innen und Singles, gegenüber Neubauten vor.

 Bei allen Neubauprojekten wird Wohnraum für Projekte wie Housing First, aber auch
 Schutzwohnungen und Wohnraum für Geflüchtete vorgehalten, um Teilhabe zu sichern und
 Obdachlosigkeit zu verhindern. Das Modellprojekt „Housing First“ des Landes,
 angesiedelt beim MASTD, soll ausgeweitet und perspektivisch fest implementiert
 werden.

 In urbanen Räumen bevorzugen wir das Prinzip der Nachverdichtung und der Schließung
 von Baulücken. Auch die Prüfung auf Nachnutzung von Industrie- und Gewerbeflächen
 darf nicht außer Acht gelassen werden. Wir begrüßen die barrierefreie,
 mehrgeschossige Bauweise und den Erhalt von Grün- und Erholungsräumen.

 4. Moderne Quartiersentwicklung
 Orte und Städte müssen für alle Menschen gedacht und geplant werden. Dies bedeutet
 für uns eine feministische Stadtplanung.

 Wenn ein neues Quartier geplant wird, soll dieses als eigenständiges Quartier
 betrachtet werden. Es soll alle Dinge des täglichen Bedarfs in sich vereinen. Dazu
 gehören Supermärkte, Ärzt*innen, Apotheken, KiTa und Grundschulen, aber auch aufgrund
 der veränderten Arbeitswelt Flächen für Shared-Office-Spaces wie z.B. Co-Working und
 zur gewerblichen Nutzung wie z.B. Gastronomie. Spielplätze, Sportstätten und Probe-
 bzw. Hobby-Räume sollen dazu einen Ausgleich bieten. Große, grüne Aufenthaltsflächen
 wirken der Aufheizung des Quartiers entgegen und bieten einen Ort zur Naherholung.
 Dächer und Fassaden sollen überall wo baulich möglich verpflichtend begrünt oder mit
 Solar-Paneelen ausgestattet werden. Die dafür bestehenden Förderprogramme sollen
 fortgeführt werden. An einer zentralen Stelle im Quartier soll ein Trinkwasserbrunnen
 /-spender errichtet werden. Die Verwaltung soll mobil an verschiedenen Stellen im
 Stadtgebiet, aber insbesondere in Quartieren mit einer schwächeren Sozialstruktur,
 aufsuchend und bürgernah unterwegs sein. Bei allen Maßnahmen sind Smart City-Konzepte
 mitzudenken.

 Dort, wo Industrie entwickelt oder neu angesiedelt wird, fordern wir die
 Verpflichtung zum Bau von Werkswohnungen, insbesondere für Auszubildende. Bei der
 Aufstellung neuer Bebauungspläne ist eine Quote für barrierefreien Wohnraum und die
 barrierearme Gestaltung der zu schaffenden angrenzenden Infrastruktur verpflichtend.
 Existierende barrierefreie Angebote müssen erhalten werden. Als Zielmarke für den
 Anteil öffentlich geförderter bezahlbarer Wohnungen setzen wir 30 Prozent an.

 In den bereits bestehenden Quartieren müssen Umgestaltungsmaßnahmen ergriffen werden,
 um dem Ideal eines neuen Quartiers möglichst nah zu kommen. Dabei müssen Flächen
 entsiegelt und auf öffentlichen Wegen und Plätzen Bäume gepflanzt werden.

 Wir wollen Zweckentfremdung durch Kurzzeitvermietung konsequent vermeiden und eine
 effektive Durchsetzung der bestehenden Regulierungen sicherstellen. Wir nutzen alle
 rechtlichen Instrumente, insbesondere Milieuschutzsatzungen, um die Umwandlung von
 Miet- in Eigentumswohnungen und Luxussanierungen zu verhindern. Quartiersprojekte
 müssen ausgebaut und Quartiersmanagement sichergestellt werden. Dies stellt eine
 Milieudurchmischung sicher und befördert den Aufbau von Nachbarschaftsprojekten.

 Defensive Architektur lehnen wir ab und soll, wo vorhanden, rückgebaut werden.

 Bei allen Maßnahmen sollen bestehende Ortskerne erhalten bleiben oder die Chance
 genutzt werden, Ortskerne neu zu erschaffen bzw. wieder zum Leben zu erwecken.
 Innenstädte und Ortsmitten dürfen nicht sterben. Leerstand muss bekämpft werden,
 damit Innenstädte weiterhin Orte des Lebens bleiben. Auch mit Geldern aus dem
 Investitionsstock des Landes Rheinland-Pfalz könnten Leerstände aufgekauft und
 saniert werden. Auch möchten wir die Förderung von Pop-Up-Stores und
 Zwischennutzungen gegen Leerstände prüfen. Erstens werden sich solche Maßnahmen
 langfristig betrachtet refinanzieren und zweitens sind Ortsmittelpunkte wichtig, da
 sie als zentrale Treffpunkte das Gemeinschaftsgefühl stärken, die Identität eines
 Stadtteils prägen und die lokale Wirtschaft beleben. Feste, Märkte und andere
 kulturelle Veranstaltungen können dort stattfinden.

 Wir wollen, dass alle Menschen in Rheinland-Pfalz ein bezahlbares, gutes und sicheres
 Zuhause finden – unabhängig von Einkommen, Alter oder Herkunft. Wohnen ist für uns
 mehr als ein Dach über dem Kopf: Es ist die Grundlage für ein gutes Leben und eine
 gerechte Gesellschaft.

 Jugend & Demokratieförderung – mittendrin statt nur dabei!

 Eine gerechte und solidarische Gesellschaft funktioniert nur, wenn alle Menschen an
 ihr beteiligt werden – das heißt vor allem auch junge Stimmen. Rheinland-Pfalz hat
 mit der Einführung eines Landesjugendbeirats, der Jugendstrategie “JES!” und weiteren
 Projekten bereits wichtige Arbeit geleistet. Dennoch: spätestens seit der Corona-
 Pandemie zeigt sich klar: junge Menschen dürfen nie wieder  so sehr vernachlässigt
 und vergessen werden wie zu dieser Zeit. Gerade in Krisenzeiten leiden junge Menschen
 besonders . Es braucht eine starke und leistungsfähige Jugendhilfe, um dem Wunsch
 junger Menschen nach einer tragfähigen und wirksamen Beteiligung gerecht zu werden.
 Junge Menschen müssen überall dort mitentscheiden können, wo sie betroffen sind.

 Wir Jusos kämpfen für eine Jugendpolitik, die wirklich trägt – verbindlich,
 finanziert und wirksam vor Ort. Denn: Eine engagierte, mutige und kraftvolle
 Jugendpolitik ist unerlässlich für eine solidarische und gerechte Gesellschaft. Wir
 stehen fest an der Seite von Fachkräften und Jugendverbänden und treten auch
 weiterhin für einen Ausbau der jugendpolitischen Strukturen ein. Die Beteiligung
 junger Menschen an den Entscheidungen im Land und in den Kommunen wollen wir stärken
 und ausbauen, und insbesondere die Perspektive marginalisierter Gruppen in den Blick
 nehmen. Denn wir sind nicht nur die Zukunft, sondern schon heute ein aktiver Teil
 dieser Gesellschaft.
 Um diese Vision in die Tat umzusetzen wollen wir:

 1. Politische Jugendarbeit & Jugendsozialarbeit stärken
 Rheinland-Pfalz hat mit der Jugendstrategie „JES!“ und dem Landesjugendbeirat bereits
 wichtige Grundlagen geschaffen Um diese Strukturen zu stärken wollen wir:

  •  einen massiven Ausbau der Fachkräfte in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit,
     insbesondere für aufsuchende und mobile Angebote im ländlichen Raum sowie für
     politische Jugendbildung
  •  eine bessere finanzielle Ausstattung der Jugendarbeit, damit Projekte und
     Angebote langfristig gesichert werden

 2. Wahlalter auf 16 Jahre absenken
 Wir trauen jungen Menschen zu, auch mit 16 eine verantwortungsvolle Wahlentscheidung
 für sich zu treffen. Daher möchten wir uns dafür einsetzen, dass die zukünftige
 Landesregierung eine Initiative zur Verfassungsänderung startet, um auch bei
 Landtagswahlen jungen Menschen eine Stimme zu geben. Hierfür möchten wir, wie bereits
 in der Vergangenheit, auch auf parteiübergreifende Bündnisse setzen.

 3. Kommunale Jugendbeteiligung ausbauen & absichern
 Bereits jetzt ist Jugendbeteiligung in der Gemeindeordnung verankert – wir wollen sie
 ausbauen und dafür:

  •  die Beteiligungsrechte in der Gemeinde- und Landkreisordnung weiter stärken
  •  Jugendgremien mit Antrags- und Rederecht ausstatten
  •  flexible und lebensnahe Partizipationsformate fördern, damit besonders auch
     marginalisierte Gruppen erreicht werden 

 4. Stabile & verlässliche Finanzierung der Jugendarbeit
 Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit dürfen nicht von Kürzungen oder
 Projektabhängigkeit bedroht sein. Wir möchten daher:

  •  eine langfristige und bedarfsgerechte Finanzierung aller Bereiche der
     Jugendarbeit, der Jugendämter und der freien Träger
  •  eine Erhöhung des Verdienstausfalls für Ehrenamtliche in der Jugendarbeit, um
     das junge Ehrenamt attraktiver zu machen
  •  eine sofortige Erhöhung der Tagessätze für Teilnehmende an Ferienfreizeiten
     (soziale Bildungsmaßnahmen) auf mindestens 6 Euro, mit regelmäßiger Anpassung an
     Inflation und Krisen

 5. Landesjugendbeirat langfristig absichern und stärken
 Der Landesjugendbeirat ist ein wichtiger Baustein für Jugendbeteiligung. Wir möchten
 ihn deshalb langfristig absichern und eine stärkere Einbindung in politische
 Entscheidungsprozesse erwirken.

 6. Angebote für marginalisierte Jugendliche gezielt fördern
 Es gibt bereits Programme für verschiedene Zielgruppen. Wir wollen diese gezielt
 ausbauen, damit insbesondere marginalisierte Jugendliche besser erreicht und
 unterstützt werden.

 7. Kultur für junge Menschen ausbauen
 Mit dem Kulturpass und Förderprogrammen wurden erste Schritte gemacht. Daran wollen
 wir anknüpfen mit:

  •  dem Ausbau der Förderprogramme für Jugendkulturprojekte
  •  einem Kulturpass für junge Menschen
  •  kostenlose Eintritte in Landeseinrichtungen für Kinder und Jugendliche

 8. Stadt- und Regionalentwicklung jugendgerecht gestalten
 Auch in der Stadtplanung müssen junge Stimmen gehört werden. Wir machen uns stark
 für:

  •  ein regionales Zukunftsprogramm für junge Menschen, insbesondere in
     strukturschwachen Regionen
  •  den Ausbau und die Schaffung von Räumen und Orten für junge Menschen
  •  einen besonderen Fokus auf Spielplätze und Freizeitangebote, die auch an die
     Bedürfnisse von Mädchen angepasst werden

 9. Freiwilligendienste stärken – Wehrpflicht nein danke!
 Wir lehnen die Einführung einer allgemeinen Wehr- oder Dienstpflicht ab und möchten
 stattdessen die bestehenden Freiwilligendienste stärken. Das Land Rheinland-Pfalz
 soll sich auf Bundesebene daher für bessere Rahmenbedingungen der Freiwilligendienste
 einsetzen und die Rahmenbedingungen für Freiwilligendienste im Land verbessern.

 10. Jugend sichtbar machen!
 Wir möchten, dass das Wort “Jugend” wieder im Namen des zuständigen Ministeriums
 aufgenommen wird, um die Bedeutung von Jugendpolitik sichtbar zu machen.

 11. Kostenlose Menstruationsprodukte in allen Kinder- und Jugendeinrichtungen
 Das aktuelle Modellprojekt ist ein guter Anfang – aber nicht genug. Wir möchten die
 dauerhafte und flächendeckende Bereitstellung kostenloser Menstruationsprodukte in
 allen relevanten Einrichtungen vorantreiben und langfristig auf andere Einrichtungen
 und Trägerstrukturen ausweiten.

Demokratie verteidigen, Vielfalt schützen!

 Unsere Demokratie steht unter Druck auch direkt vor unserer Haustür. In unseren
 Parlamenten, auf den Straßen, in sozialen Netzwerken erleben wir, dass
 Rechtsextremismus, Hass und Gewalt zunehmen. Besonders betroffen sind Menschen aus
 marginalisierten Gruppen wie beispielsweise Menschen mit Migrationsgeschichte, queere
 Personen, Menschen mit Behinderungen. Daraus wird klar, dass wir unsere Demokratie
 nun stärker schützen müssen. Dafür braucht es neben der Nutzung von
 Verteidigungsmechanismen auch Raum, um sie  aktiv gestalten zu können. Dabei spielen
 zivilgesellschaftliche Organisationen, Jugendverbände und freie Träger eine zentrale
 Rolle. Sie leisten unverzichtbare Arbeit in der politischen Bildung, in ihrer
 Befähigung zur Beteiligung und in der Prävention von Menschenfeindlichkeit. Doch
 gerade diese Strukturen stehen massiv unter Druck. Sie sind ein großer Bestandteil
 der  Brandmauer gegen Rechts und wir möchten sie stärken.

 Dafür möchten wir:

  •  Langfristige finanzielle Absicherung für freie Träger und Jugendverbände: Die
     bisherige Förderung ist häufig projektbezogen. Wir möchten eine dauerhafte
     Finanzierung aufbauen, insbesondere zur Sicherung von Personal, Bildungsarbeit
     und den laufenden Projekten
  •  Demokratie- und Rechtsextremismusprävention sattelfest machen: Beratungsstellen
     wie die “Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus” oder “M*power” leisten enorm
     wichtige Arbeit, sind aber oft nur befristet finanziert. Wir möchten sie
     dahingehend absichern, dass das Land einspringt, wenn Bundesmittel z.B. aus dem
     Programm “Demokratie leben!” wegfallen sollten, um auch hier langfristige
     Perspektiven zu bieten und den Fortbestand der Projekte zu sichern
  •  Zuständigkeiten bündeln: um Projekte zur Demokratieförderung und
     Extremismusprävention wirksam zu koordinieren, möchten wir die Zuständigkeiten
     in der Landesregierung bündeln
  •  Wir setzen uns für die Ausweitung von Präventionsangeboten an Schulen, in der
     Jugendarbeit und in Vereinen ein – mit besonderem Fokus auf politische Bildung,
     Medienkompetenz und die Stärkung demokratischer Werte
  •  Wir setzen uns für mehr niedrigschwellige Anlaufstellen für Betroffene rechter,
     rassistischer oder antisemitischer Gewalt ein
  •  Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Jugendzentren, Polizei und
     Zivilgesellschaft intensivieren, um frühzeitig gegen Radikalisierung und Hass
     vorzugehen
  •  Wir wollen die Forschung zu Ursachen und Erscheinungsformen von
     Rechtsextremismus in Rheinland-Pfalz ausbauen und die Ergebnisse für die
     Präventionsarbeit nutzbar machen
  •  Wir stehen für ein konsequentes Vorgehen gegen rechtsextremistische Straftaten
     und Reichsbürger*innen – Polizei, Justiz und Verwaltung müssen hier entschlossen
     durchgreifen und klare Kante zeigen
  •  Wir wollen Kommunen mit konkreten Handlungsempfehlungen und Leitfäden
     unterstützen, damit sie sich besser gegen die Nutzung ihrer Strukturen durch
     Rechtsextreme wehren können – etwa bei der Vermietung von Gebäuden, mit
     besonderem Fokus auf völkische Landnahme und unter Berücksichtigung von Aspekten
     wie Brandschutz und Versammlungsrecht
  •  Wir setzen uns dafür ein, insbesondere Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen
     gezielt für rechtsextreme Jugendgruppen zu sensibilisieren, damit sie frühzeitig
     intervenieren und junge Menschen schützen können

 Rheinland-Pfalz befindet sich auf einem guten Weg – aber es bleibt viel zu tun. Wir
 setzen uns dafür ein, dass wir weiterhin auf diesem Weg bleiben und die nächsten
 Schritte gemacht werden – für eine gerechte und solidarische Gesellschaft, in der
 junge Menschen wirklich mitentscheiden.

 Bildung: gerecht, von Anfang an!

 Bildung ist der Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe beschrieben. Leider ist der
 Zugang zu diesem Schlüssel nicht fair verteilt. Der Wohnort, das Geschlecht, das
 Einkommen und die Herkunft der Eltern haben auch heute noch einen massiven Einfluss
 auf die eigene Bildungsbiografie. Auch wenn in Rheinland-Pfalz der Zugang zur Bildung
 von der Kita bis zur Hochschule kostenfrei ist, gibt es viele gläserne Decken, die
 der Bildungsgerechtigkeit im Weg stehen.

 Neben diesen Problemen spielen auch die Rahmenbedingungen und die
 Bildungsinstitutionen eine große Rolle. Kita, Schule und Hochschule sollen nicht nur
 Lern-, sondern auch Lebensorte sein, in der Realität sieht das leider häufig anders
 aus. Auch der Umgang mit Fachkräften spielt hier eine große Rolle. Der Bildungssektor
 steht vor vielen Herausforderungen, um fit für die Zukunft zu werden.

 1. Frühkindliche Bildung: Starke Kitas für starke Kinder
 Wir wollen, dass Kinder in modernen, gut ausgestatteten und liebevoll geführten Kitas
 lernen und wachsen können. Dafür braucht es mehr als nur kostenfreie Plätze – es
 braucht gute Arbeitsbedingungen, starke Teams und echte Teilhabe.

  •  Wir wollen Kitas mit modernen Räumen, genügend Personal und stabilen Budgets
     ausstatten
  •  Wir setzen uns für bessere Arbeitsbedingungen und Entlastung der Fachkräfte ein
     – durch eine angemessene Fachkraft-Kind-Relation, feste Vor- und
     Nachbereitungszeiten und mehr Spielraum für die Umsetzung von
     Sonderqualifikationen
  •  Wir machen uns stark dafür, dass Sozialpädagog*innen und andere studierte
     Fachkräfte fair im Bereich Bildung entsprechend nach ihrer Qualifikation bezahlt
     werden. Dennoch gilt auch das es eine Angleichung der Abschlüsse im Bereich der
     Erziehung braucht. Das Land als Arbeitgeber muss hier mit gutem Beispiel voran
     gehen
  •  Wir wollen multiprofessionelle Teams in den Kitas stärken – zum Beispiel durch
     Heilerziehungspflege, Sozialpädagogik oder Sprachförderung
  •  Wir setzen uns für ein kostenfreies, warmes und gesundes Mittagessen in allen
     Kitas ein – unabhängig vom Geldbeutel der Eltern
  •  Wir wollen Integrationskitas und Inklusion gezielt stärken, indem wir
     ausreichend spezifisch ausgebildetes Personal und ausreichende finanzielle
     Mittel bereitstellen
  •  Wir wollen Pädagog*innen von Verwaltungsaufgaben entlasten – durch
     Bürokratieabbau und Unterstützung durch Verwaltungspersonal
  •  Wir machen uns stark für echte Beteiligung von Kindern und stärken die
     Kompetenzen der Fachkräfte, die die Kinder im Kita-Beirat vertreten
  •  Wir setzen uns für starke, kindgerechte Übergänge zwischen Kita und Schule ein,
     damit der Start in den nächsten Bildungsabschnitt gelingt
  •  Wir wollen eine landesweit einheitliche Kommunikations-App einführen, um den
     Austausch zwischen Fachkräften und Eltern zu verbessern
  •  Wir setzen uns für eine umfassende Reform des Kita-Gesetzes ein, damit gute
     Praxis nicht an Bürokratie scheitert

 2. Schule: Lern- und Lebensorte für die Zukunft
 Wir wollen, dass Schulen Orte sind, an denen alle Kinder und Jugendlichen ihr
 Potenzial entfalten können – unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Geldbeutel.
 Dafür setzen wir uns für faire Bezahlung, echte Teilhabe und moderne Lernbedingungen
 ein.

  •  Wir setzen uns für eine gerechte Bezahlung von Grundschullehrkräften auf die
     Besoldungsstufe A13 ein
  •  Wir wollen echte Lernmittelfreiheit, die alle Kosten abdeckt, damit Bildung
     wirklich kostenfrei bleibt
  •  Wir machen uns stark für eine moderne digitale Infrastruktur und gut
     ausgebildetes Personal an allen Schulen
  •  Wir wollen Demokratiebildung als Querschnittsthema in allen Fächern und der
     Schulgemeinschaft stärken
  •  Wir setzen uns für eine Reform von Prüfungen und Notensystemen ein, die die
     Vielschichtigkeit von Schüler*innen besser abbildet
  •  Wir wollen Schulsozialarbeit und Schulpsychologie an allen Schulformen stärken
     und ausbauen
  •  Wir machen uns für eine stärkere und Fokussierung auf berufliche Bildung und die
     Aufwertung der Berufsbildenden Schulen (BBSen) stark
  •  Wir wollen die Lehrkräfteausbildung reformieren – mit mehr Praxisbezug, besserer
     Vergütung und moderneren Referendariatsstrukturen
  •  Wir setzen uns für eine grundlegende Reform des PES-Systems (Personalmanagement
     im Rahmen Erweiterter Selbstständigkeit von Schulen) ein, damit Schulen nicht
     auf Kettenverträge und unzureichend ausgebildetes Personal angewiesen sind
  •  Wir wollen kostenfreie und verlässliche Nachmittagsbetreuung für alle Kinder –
     mit gutem Personal und fairen Bedingungen
  •  Wir machen uns für gesicherten und kostenfreien Schwimmunterricht stark – auch
     durch Schwimmcontainer, wo kein öffentliches Schwimmbad zugänglich ist
  •  Wir wollen queersensible Bildung im Biologieunterricht verankern, damit
     geschlechtliche und sexuelle Vielfalt selbstverständlich vermittelt wird

 3. Uni & Hochschule: Chancengleichheit und gute Bedingungen für Studierende
 Wir wollen, dass Hochschulen in Rheinland-Pfalz Orte der Innovation, Vielfalt und
 fairen Chancen sind. Studierende sollen sich auf ihr Studium konzentrieren können –
 ohne finanzielle Sorgen und mit echter Mitbestimmung.

  •  Wir setzen uns für die Einführung von Tarifverträgen (TVStud) und faire Löhne
     für studentische Beschäftigte ein
  •  Wir wollen Hochschulen und Studierendenwerke besser finanzieren, Wohnheime und
     Mensen erhalten und ausbauen
  •  Wir machen uns stark für die Senkung der Semesterbeiträge, damit ein Studium
     nicht am Geldbeutel scheitert
  •  Wir wollen, dass sich das Land Rheinland-Pfalz auf Bundesebene aktiv für eine
     BAföG-Reform einsetzt: elternunabhängig, armutsfest und für Ehrenamtliche
     geöffnet
  •  Wir setzen uns für die Abschaffung des NC ein, weil Noten kein verlässlicher
     Indikator für Fachkompetenz sind
  •  Wir wollen den Nachteilsausgleich für Studierende mit Beeinträchtigungen
     verbessern
  •  Wir machen uns für mehr studentische Mitsprache stark – etwa durch studentische
     Vizepräsident*innen mit echter Entscheidungsgewalt

 4. Erwachsenenbildung und außerschulische Bildungsorte
 Lebenslanges Lernen ermöglichen Bildungs- und Lernprozesse enden nicht mit der
 Schule. Wir wollen, dass alle Menschen in Rheinland-Pfalz Zugang zu guter
 Weiterbildung und außerschulischer Bildung haben – unabhängig vom Alter oder
 beruflichen Status.

  •  Wir wollen die Zahl der zertifizierten außerschulischen Bildungsanbieter bis
     2030 erhöhen
  •  Wir setzen uns für eine starke Grundförderung der Volkshochschulen (VHS) ein und
     wollen diese perspektivisch aufstocken
  •  Wir wollen die bestehenden Maßnahmen zur Angebotsförderung überprüfen und
     gezielt ausbauen
  •  Wir machen uns für die Vereinfachung von Antrags- und Abrechnungsverfahren
     stark, um insbesondere kleinere Träger und ehrenamtlich geführte Einrichtungen
     zu entlasten
  •  Wir bekennen uns klar zum Anspruch auf 10 Tage Bildungszeit innerhalb von zwei
     Jahren und lehnen jede Kürzung oder Streichung entschieden ab

 Wir sind überzeugt: Bildung ist der Schlüssel zu einer gerechten, solidarischen und
 zukunftsfähigen Gesellschaft. Wir wollen, dass jedes Kind, jede*r Jugendliche und
 jede*r Erwachsene in Rheinland-Pfalz die gleichen Chancen auf persönliche Entwicklung
 und gesellschaftliche Teilhabe erhält – unabhängig von Herkunft, Geschlecht,
 Einkommen oder Wohnort. Dafür braucht es Mut zu Reformen, den festen Willen zur
 Überwindung alter Barrieren und den Glauben an das Potenzial jedes einzelnen Menschen
 . Wir Jusos stehen für ein Bildungssystem, das nicht aussortiert, sondern fördert;
 das nicht ausgrenzt, sondern befähigt; das nicht verwaltet, sondern gestaltet.
 Gemeinsam machen wir Rheinland-Pfalz zum Vorreiter für echte Bildungsgerechtigkeit –
 von der Kita bis zur Hochschule, im Beruf und darüber hinaus.

 Klimaschutz, Umwelt- und Naturschutz

 Kämpfen für Klimagerechtigkeit – Hier und Jetzt!
 Die Klimakrise ist keine Zukunftsfrage. Sie betrifft uns heute – auch hier in
 Rheinland-Pfalz. Hitze, Dürre, Waldsterben und Starkregenereignisse zeigen, wie real
 die Folgen des Klimawandels bereits sind. Für uns Jusos ist klar: Klimaschutz ist
 keine Option, sondern eine Pflicht und zwar eine, die sozial gerecht, demokratisch
 und solidarisch umgesetzt werden muss. Denn die Klimakrise trifft nicht alle gleich.
 Deshalb stehen wir für eine Politik, die ökologische Verantwortung mit sozialem
 Ausgleich verbindet, vor Ort und im ganzen Land.

 1. Kommunale Energiewende – gemeinsam, nachhaltig, lokal
 Die Energiewende ist der Schlüssel zur Klimaneutralität – und sie beginnt direkt vor
 unserer Haustür.

  •  Alle geeigneten öffentlichen Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausstatten –
     bestehende Förderprogramme wie KIPKI und die Solaroffensive sollen ausgebaut und
     verbindlicher gestaltet werden
  •  Neue Wohn- und Gewerbegebiete klimafreundlich planen – Klimaschutz und
     Energieeffizienz müssen verbindlicher Standard in der Bauleitplanung werden
  •  Windkraft in Bürger*innenhand und kommunalem Besitz fördern – durch gezielte
     Landesförderung und Unterstützung kommunaler Energiegenossenschaften
  •  Beteiligung und Akzeptanz fördern – durch niedrigschwellige, transparente
     Bürger*innendialoge in allen Regionen

 2. Klimaschutz für alle – sozial gerecht gestaltet
 Wir möchten Klimaschutz zur Mitmach-Sache machen! Das bedeutet, dass wir durch
 verschiedene Programme erreichen möchten, dass möglichst viele Menschen auch im
 Privaten von den Maßnahmen profitieren können – unabhängig von Einkommen oder
 Eigentumsverhältnissen.

  •  Private Klimaschutzmaßnahmen landesweit fördern – Zuschüsse für
     Balkonkraftwerke, Fassaden- und Dachbegrünungen sollen in allen Kommunen möglich
     sein, unabhängig vom Einkommen oder Eigentum.
  •  Sozialen Ausgleich schaffen – Klimaschutz darf niemanden überfordern. Daher
     möchten wir die gezielte Unterstützung einkommensschwacher Haushalte, z.B. bei
     energetischer Sanierung oder Mobilitätskosten vorantreiben
  •  KIPKI beibehalten – das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz & Innovation
     (KIPKI) ist ein wichtiges Instrument zur Finanzierung vieler Maßnahmen und
     Klimaschutzprojekten. Wir möchten dieses Programm weiter ausbauen und fortführen

 3. Kommunale Wärmeplanung beschleunigen und unterstützen
 Die Wärmeplanung muss in allen Städten und Gemeinden laut Bundesgesetzgebung bis Juni
 2028 umgesetzt werden, damit klar ist, wo erneuerbare Wärmequellen wie Solarthermie,
 Geothermie oder Wärmepumpen genutzt werden können.

  •  Wärmeplanung in allen Kommunen umsetzen – wir möchten, dass die Kommunen bei der
     Umsetzung der Bundesvorgaben stärker unterstützt werden, sowohl finanziell als
     auch beratend
  •  Fördermittel aufstocken – die bisherigen 4,8 Millionen Euro pro Jahr reichen
     nicht aus. Wir möchten, dass Rheinland-Pfalz zusätzlich eigene Mittel
     bereitstellt, damit die Wärmewende überall gelingt

 4. Klimaanpassung – unsere Orte widerstandsfähig machen
 Die Klimakrise ist da – und wir müssen mit ihren Folgen umgehen. Besonders Städte
 leiden unter Hitzewellen, versiegelten Flächen und fehlender Kühlung.

  •  Flächen entsiegeln und Parks ausbauen – bestehende Programme zur Klimaanpassung
     und Stadtbegrünung gezielt ausweiten
  •  Hitzeschutz im Alltag – mehr Trinkwasserbrunnen, barrierefreie Wasserspiele und
     klimaresiliente Baumpflanzungen an Haltestellen, Spielplätzen und Treffpunkten
  •  Schwammstadt-Prinzip fördern – Regenwasserspeicher, Versickerungsmöglichkeiten
     und grüne Oasen in Städten und Gemeinden schaffen – auch durch finanzielle
     Unterstützung für die Kommunen
  •  Hochwasserschutz ganzheitlich denken – nicht nur große Flüsse, sondern auch
     kleine Bäche und ehemalige Feuchtgebiete in die Schutzplanung mit einbeziehen
     sowie die Renaturierung weiter vorantreiben

 5. Biodiversität erhalten – für Mensch, Tier und Umwelt
 Der Erhalt unserer Artenvielfalt ist ein zentraler Teil klimagerechter Politik. Wir
 wollen mehr Lebensräume für Insekten, Vögel und Wildtiere schaffen und die
 Landwirtschaft im Wandel unterstützen.

  •  Mehr Lebensräume für Insekten, Vögel und Wildtiere schaffen – Blühstreifen,
     strukturreiche Gärten, naturnahe Grünflächen und weniger Lichtverschmutzung.
     Bestehende Programme, wie “Aktion Grün” sollen dafür verstetigt und ausgebaut
     werden
  •  Landwirtschaft ökologisch umbauen – durch die  Förderung klimagerechter
     Maschinen, nachhaltiger Techniken und mehr Arten- und Sortenvielfalt auf den
     Feldern
  •  Wildtiermanagement ausbauen – Konflikte mit Wölfen, Fischottern und anderen
     Arten möchten wir durch Kommunikation und Beratung lösen, nach dem Vorbild des
     Bibermanagements

 6. Jetzt nachhaltig leben und wirtschaften – für die Zukunft
 Klimaschutz endet nicht bei Energie und Artenschutz – sondern muss in allen Bereichen
 mitgedacht werden.

  •  Fossilfreie Mobilität fördern – wir möchten uns für ein landesweites Netz
     sicherer, beleuchteter Fahrradwege stark machen und die E-Ladestruktur im Land
     flächendeckend ausbauen
  •  Nachhaltige Start-Ups und Innovationen gezielt fördern – für junge Unternehmen,
     die an Lösungen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit forschen oder sie bereits
     anbieten, soll es bessere Unterstützung geben
  •  Forschung stärken – insbesondere zu Stromspeichern, erneuerbaren Energien und
     Kleinswasserkraft
  •  Ökotourismus ausbauen – Wir möchten Nationalparks, Biosphärenreservate und
     Schutzgebiete als Lern- und Erlebnisorte für nachhaltigen Tourismus stärken

 7. Nachhaltiges Bauen landesweit fördern
 Holzbau und nachwachsende Rohstoffe sollen Standard sein – besonders bei Schulen,
 Kitas und öffentlichen Gebäuden. Hierfür möchten wir regionale Vorreiterprojekte wie
 die Holzbau-Offensive Trier landesweit ausrollen – mit gezielten Förderprogrammen und
 Beratung.

 Wir wollen, dass Klimaschutz zur echten Gemeinschaftsaufgabe wird: sozial gerecht,
 transparent, innovativ und mit starker Beteiligung der Menschen. Nur so schaffen wir
 eine lebenswerte Zukunft – für alle, die heute hier leben, und für kommende
 Generationen.

 Wirtschaftsstandort RLP & Transformation

 Zukunft gestalten: Gerechtes Wachstum, Innovation und digitale Transformation für
 Rheinland-Pfalz
 Die Herausforderungen unserer Zeit sind Fragen der Transformation: Rechtsruck,
 sinkendes Vertrauen in die Demokratie und die Klimakrise sind miteinander verwoben.
 Für uns Jusos ist klar: Rheinland-Pfalz braucht einen klaren Plan für die sozial-
 ökologische Transformation – mit einer starken Wirtschaft, die allen zugutekommt,
 nachhaltigem Wachstum, moderner Infrastruktur und echter Innovation.

 Rheinland-Pfalz hat in den letzten Jahren wichtige Grundlagen geschaffen: Es gibt
 Programme für Infrastrukturmodernisierung, Wohnraumförderung, Innovationsagentur,
 Clusterförderung und Digitalisierung. Doch das reicht nicht. Wir wollen mehr: Tempo,
 Gerechtigkeit und Zukunftssicherheit für alle Regionen und Menschen im Land.

 1. Infrastruktur erneuern, Wachstum gerecht gestalten

 Eine leistungsfähige, moderne Infrastruktur ist die Basis für wirtschaftliche
 Entwicklung, gleichwertige Lebensverhältnisse und gesellschaftlichen Zusammenhalt –
 gerade in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz. Wir wollen, dass alle Menschen, egal
 ob in der Stadt oder auf dem Land, von starken Verkehrs- und Netzinfrastrukturen
 profitieren.

  •  Brücken, Straßen und Schienen sanieren und ausbauen – insbesondere für ländliche
     Regionen und Pendler*innen. Die bestehenden Programme müssen beschleunigt und
     aufgestockt werden
  •  Landesbauordnung modernisieren – damit Infrastrukturprojekte schneller und
     effizienter umgesetzt werden können
  •  E-Ladestruktur flächendeckend ausbauen – damit die Verkehrswende gelingt und
     auch der ländliche Raum zukunftsfähig bleibt
  •  Zuwendungsrecht verschlanken – um bürokratische Hürden beim Infrastrukturausbau
     abzubauen und den kriselnden Bausektor zu stabilisieren
  •  Bezahlbaren Wohnraum sichern – durch den Ausbau und die Weiterentwicklung der
     Landeswohnraumförderung, damit Wohnen für alle bezahlbar bleibt

 2. Innovationsland Rheinland-Pfalz – Fortschritt für alle Regionen

 Innovationen sind der Schlüssel zu einer starken, nachhaltigen und gerechten
 Wirtschaftsstruktur. Wir wollen, dass Rheinland-Pfalz zum führenden Gründungs- und
 Innovationsland wird – mit Chancen für alle Regionen, nicht nur für die
 wirtschaftsstarken Zentren.

  •  Technologie, Forschung und Gründungen gezielt fördern – durch Investitionen in
     Technologiestandorte wie den TechnoCluster Kaiserslautern, in digitale
     Geschäftsmodelle, Patente und Hightech-Gründungen
  •  Moderne Wirtschaftsförderung 4.0 etablieren – mit einer landeseigenen HUB-
     Strategie und dem Aufbau regionaler Digitalzentren, die Unternehmen, Forschung
     und Start-ups vernetzen
  •  Biotechnologie- und Chemiesektor aktiv unterstützen – als Rückgrat für gut
     bezahlte Arbeitsplätze und Wohlstand im Land
  •  Strukturschwache Regionen gezielt fördern – durch Ansiedlungsförderung und
     regionale Entwicklung, damit niemand abgehängt wird
  •  Innovationsagentur zu einem starken Netzwerk ausbauen – für enge Zusammenarbeit
     zwischen Hochschulen, Unternehmen und Start-ups in allen Phasen der Gründung

 3. Sozial gerechter Klimaschutz: Nachhaltiges Wirtschaften & bezahlbare Energie
 sichern

 Klimaschutz, wirtschaftliche Entwicklung und soziale Gerechtigkeit dürfen kein
 Widerspruch sein. Wir setzen auf nachhaltiges Wirtschaften, das Arbeitsplätze
 sichert, die Industrie zukunftsfähig macht und Energie für alle bezahlbar hält – ohne
 dabei den Klimaschutz aus den Augen zu verlieren.

  •  Erneuerbare Energien konsequent ausbauen – um Klimaziele zu erreichen,
     Energiepreise zu senken und die Industrie zu sichern. Die bestehenden
     Förderprogramme müssen ausgebaut und besser koordiniert werden
  •  Energieeffizienz durch Innovation steigern – gezielte Förderung von
     Einsparpotenzialen, auch durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz
  •  Klima- und Transformationsfonds einrichten – zur gezielten Unterstützung
     tarifgebundener Betriebe beim Übergang zur Klimaneutralität
  •  Industriepolitisches Gesamtkonzept entwickeln – für die Innovationsförderung
     klimaneutraler Technologien und eine zukunftsfähige Industrie
  •  Ökologische Landwirtschaft stärken – durch Bürokratieabbau, neue Fördermodelle
     und tragfähige Konzepte für nachhaltiges Wirtschaften
  •  Kreislaufwirtschaft voranbringen – mit klaren, einheitlichen und verbindlichen
     Regeln für Mülltrennung und Wertstoffsammlung in ganz Rheinland-Pfalz sowie der
     Förderung von Recyclingprojekten und Produkttransparenz

 4. Digitale Zukunft – Künstliche Intelligenz und Innovation für das Gemeinwohl

 Die Digitalisierung – insbesondere der Bereich der Künstlichen Intelligenz – bietet
 enorme Chancen für soziale Teilhabe und wirtschaftliche Produktivität. Wir wollen,
 dass Rheinland-Pfalz hier nicht nur mithält, sondern mitgestaltet und Innovationen
 für das Gemeinwohl nutzbar macht.

  •  KI-Ausbildung und praxisnahe Forschung fördern – damit Rheinland-Pfalz bei der
     digitalen Transformation vorne mitspielt und neue Arbeitsplätze entstehen
  •  Gemeinwohlorientierte Anwendungen und demokratische Kontrolle bei KI –
     Investitionen und Förderprogramme an sozialen und ethischen Standards ausrichten
  •  Gaming- und Entwickler*innenbranche gezielt fördern – durch Ausbau der
     Förderprogramme, um Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und neue
     Arbeitsplätze zu schaffen

 Unsere Vision
 Unsere Vision ist ein Rheinland-Pfalz, das wirtschaftlich stark, ökologisch
 zukunftsfähig und sozial gerecht ist. Mehr Gewinn darf nicht nur den Unternehmen
 dienen, sondern muss auch dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und der Stabilität der
 gesamten Volkswirtschaft zugutekommen. Wir stehen für eine Wirtschaft, in der
 langfristige Verantwortung, faire Löhne und Investitionen in Menschen und Regionen im
 Vordergrund stehen. Nur so kann Rheinland-Pfalz ein solidarisches, nachhaltiges und
 chancenreiches Land für alle sein.

 ÖPNV & Mobilität: Jung, mobil, zukunftsfähig!

 Mobilität – ein Grundbedürfnis mit vielen Hürden
 Ob in der Stadt oder auf dem Land – Mobilität ist für uns junge Menschen Alltag,
 Voraussetzung für Teilhabe und Lebensqualität. Trotzdem erleben wir sie oft als
 frustrierend, teuer und ungerecht. Wer in der Stadt wohnt, steht morgens in
 überfüllten Bussen und Bahnen, kämpft sich auf engen Radwegen durch den Autoverkehr
 oder sucht vergeblich nach echten barrierefreien Zugängen. Wer auf dem Land lebt,
 kennt das Gefühl, vom öffentlichen Leben abgehängt zu sein: Der Bus fährt vielleicht
 zweimal am Tag – oder gar nicht. Verbindungen brechen ab, sobald der Nachbarort
 erreicht ist. Für Schüler*innen, Azubis, Berufspendler*innen, Senior*innen oder
 Menschen mit Behinderung bedeutet das: lange Wege, hohe Kosten oder Isolation.

 Wir wissen: Eine sozial gerechte, feministische und ökologische Verkehrswende
 funktioniert nur, wenn sie allen zugänglich ist – in der Stadt und auf dem Land. Der
 Ausbau und die Umgestaltung unserer Mobilitätsinfrastruktur ist dabei mehr als
 Technik oder Taktung – sie ist ein politischer Auftrag für Teilhabe, Klimaschutz und
 Gerechtigkeit. Wir wissen: Rheinland-Pfalz kann mehr.

 Auf dem Land: Mobilität für alle statt Abhängigkeit vom Auto
 In vielen ländlichen Regionen ist das Auto alternativlos – und genau das ist das
 Problem. Wer jung ist, kann sich oft gar kein eigenes Auto leisten. Wer alt ist,
 möchte oder kann nicht mehr fahren. Trotzdem fehlen verlässliche Alternativen.

 Wir möchten uns einsetzen für:

 1. Öffentlichen Nahverkehr massiv ausbauen und zuverlässig machen:

  •  Mindestens stündliche Grundversorgung pro Ortsteil, tagsüber und abends, mit
     sinnvollen und bedarfsgerechten Fahrzeugen
  •  Ein landesweites Taktfahrplansystem mit attraktiven Übergängen und kurzen
     Umstiegszeiten
  •  Fahrplaninformationen überall zugänglich machen – auch analog und barrierefrei.
  •  Kommunale Bürger*innenbusse stärken und landesseitig fördern
  •  Anruf-Sammeltaxen (AST) und On-Demand-Angebote öffentlich fördern und
     preisstabil halten

 2. Infrastruktur barrierefrei und inklusiv gestalten:

  •  Echte (!) Barrierefreiheit: Rampen, funktionsfähige Fahrstühle, taktile
     Leitsysteme, Durchsagen, große Flächen für Kinderwägen, Rollstühle und Fahrräder
  •  Barrierefreie Haltestellen überall, auch in kleinen Orten

 3. Mobilität als öffentliches Gut statt Geschäftsmodell:

  •  Sharing-Angebote wie Fahrräder oder E-PKW auch auf dem Land einführen – nicht
     zur Gewinnerzielung, sondern zur Daseinsvorsorge
  •  Nacht-Busse/AST für junge Menschen, um auch nach dem Feiern nach Hause zu
     kommen.
  •  FINTA-Taxis

 4. Faire Preise – Ziel: Kostenloser ÖPNV für alle:

  •  Kurzfristig: Vergünstigtes Deutschlandticket für junge Menschen (Azubis, Studis,
     Freiwilligendienstleistende) und kostenloses Deutschland-Ticket für alle
     Schüler*innen
  •  Langfristig: Kostenloser ÖPNV für alle – finanziert durch Landesmittel und eine
     solidarische Umlage

 5. Entkriminalisierung statt Schikane:

  •  „Schwarzfahren“ raus aus dem Strafgesetzbuch – Mobilität ist ein Grundrecht. Die
     neue Landesregierung soll sich dafür einsetzen, dass die bundesgesetzliche
     Regelung entsprechend angepasst wird.

 6. Feministische und sichere Mobilität auf dem Land:

  •  Beleuchtete, sichere und durchdacht geplante Radwege – gut befahrbar, mit echten
     Verbindungen zwischen Dörfern
  •  Verkehrsplanung mit FINTA-Perspektive: Sicherheit, Zugänglichkeit und
     Alltagstauglichkeit gehören in jedes Planungskonzept

 In der Stadt: Klimagerecht, barrierefrei, gerecht
 Städtische Mobilität steht unter Druck: Die Straßen sind verstopft, der Nahverkehr
 überlastet, sichere Wege für Zu-Fuß-Gehende und Radfahrende fehlen. Hinzu kommen
 Hitzestress, versiegelte Flächen und mangelnde Aufenthaltsqualität. Das „Recht des
 Stärkeren“ im Autoverkehr dominiert noch immer – auf Kosten von Klima, Gerechtigkeit
 und Sicherheit.

 Daher möchten wir uns stark machen für:

 1. Die Stadt als 15-Minuten-Raum denken:

  •  Alles, was wir zum Leben brauchen, muss in 15 Minuten zu Fuß, mit dem Rad oder
     Bus erreichbar sein
  •  Mehr Raum für Menschen statt für Blech: Verkehrsberuhigung, Begegnungszonen und
     autofreie Quartiere

 2. Nahverkehr verbessern und attraktiv machen:

  •  Kapazitäten erhöhen – besonders zu Stoßzeiten und auf Pendelstrecken zwischen
     Städten
  •  Barrierefreiheit auch an Bahnhöfen: Lifte, ebenerdige Einstiege, taktile
     Informationen
  •  Einheitliche, einfach nutzbare E-Ladestationen – Schluss mit dem Wirrwarr an
     Anbietern

 3. Rad- und Fußverkehr systematisch fördern:

  •  Breite, abgetrennte und gut beleuchtete Radwege entlang sinnvoller Strecken
  •  Vorrang für den Umweltverbund (zu Fuß, Rad, Bus, Bahn) bei Straßenplanung
  •  Fußgänger*innenzonen ausweiten, Ampelphasen verlängern und Sicherheit erhöhen

 4. Stadtklima und Aufenthaltsqualität verbessern:

  •  Hitzeschutzkonzepte verpflichtend in der Stadtplanung – Entsiegelung statt
     Betonwüste
  •  Wegstrecken durch Parks, Natur und grüne Korridore planen

 5. Verkehrsfluss gerecht gestalten:

  •  Tempo 30 innerorts, wo keine separaten Geh- oder Radwege bestehen
  •  Tempolimit 70 außerorts auf Landesstraßen – für mehr Sicherheit und Klimaschutz
  •  Busspuren schaffen, wo es sinnvoll ist, um den ÖPNV zu beschleunigen
  •  Kreisverkehre dort, wo sie Ampeln effizient ersetzen können

 6. Mitbestimmung ermöglichen – Mobilität demokratisieren:

  •  Beteiligung der Betroffenen vor Ort bei neuen Verkehrsprojekten –
     niedrigschwellig und verbindlich
  •  FINTA-Sicherheitsperspektive einbauen: Beleuchtung, Rückzugsmöglichkeiten,
     Zugänglichkeit
  •  Baustellenkoordination verbessern – Planung aus einem Guss statt Flickenteppich

 Unser Ziel: Mobilität als Teil einer gerechten Zukunft
 Mobilität entscheidet über Chancen. Ob Ausbildung, Arbeitsplatz, soziale Kontakte
 oder Freizeit – wer nicht mobil ist, bleibt oft außen vor. Deshalb sagen wir als
 Jusos Rheinland-Pfalz klar: Mobilität darf kein Privileg sein. Sie muss
 klimafreundlich, sicher, inklusiv und bezahlbar für alle sein – egal ob in Mainz oder
 im Hunsrück.

 Mit einem umfassenden Ausbau des öffentlichen Verkehrs, feministischer
 Infrastrukturplanung, barrierefreier Gestaltung und echter Demokratisierung der
 Planung legen wir die Grundlage für eine gerechte Verkehrswende.