Antragsteller*in
Mainz
Zur Weiterleitung an
SPD-Landtagsfraktion
Antragstext
Die Bildungswissenschaft kommt stetig zur neuen Erkenntnissen, die unsere Auffassung
von Lernen und Lehren beeinflussen und verändern. Allein in den letzten 20 Jahren hat
sich im Bildungsbereich viel verändert, hin zur Kompetenzorientierung und zum
inklusiven Schulsystem sowie immer mehr zentrale Anteile in den Abiturprüfungen.
Derartige Veränderungen wirken sich auch auf den Lehrplan und dessen Gestaltung aus,
wie zum Beispiel, welche Kompetenzen wann und wo vertieft werden. Zumindest sollte
man das meinen, denn während einige Lehrpläne in Rheinland-Pfalz noch relativ neu
sind und / oder gerade überholt werden, wie zum Beispiel in Physik – der aktuell
gültige Lehrplan für die Sekundarstufe I ist aus dem Jahr 2014 und die
Lehrplankommission Physik beginnt gerade mit ihrer Arbeit für eine Überholung dessen
– sieht es in andern Fächern ganz anders aus. Der Lehrplan in Deutsch und Englisch
für die Sekundarstufe II ist aus dem Jahr 1998 und berücksichtigt somit die
Kompetenzorientierung (nach den Bildungsstandards von 2004) und das Zentralabitur
nicht. Noch älter ist der Lehrplan für Ethik in der Sekundarstufe II, welcher aus dem
Jahr 1983 ist.
Eindeutig verlangt es eine Änderung des Systems der Lehrplanüberholung. Daher fordern wir, dass die Lehrpläne aller Fächer spätestens alle 15 Jahre durch die jeweilige Lehrplankommission begutachtet und entsprechend überholt sein müssen.
Alle Lehrpläne müssen regelmäßig auf gesellschaftliche Realität, Diversität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit hin überprüft werden.
Schüler*innen, Lehrkräfte und externe Expert*innen (z. B. aus der Antidiskriminierungsarbeit) sollen verbindlich in die Weiterentwicklung eingebunden werden.
Dabei ist auf die Verankerung intersektionaler Perspektiven, inklusiver Pädagogik und der Vermittlung demokratischer Werte besonders Wert zu legen.
