Antragsteller*in

Jusos Rheinland-Pfalz

Zur Weiterleitung an

Landesparteitag

Antragstext

1. Aufstockung der Planstudienplätze für internationale Bewerbende an rheinland-pfälzischen Hochschulen

2. Förderung des Baus von Studierendenwohnheimen und regulären Wohnmöglichkeiten an Hochschulstandorten für internationale und staatsbürgerliche Studierende

3. Vermehrte Bewerbung von Studienplätzen im internationalen Raum und Erhöhung des dafür benötigten Budgets

4. Verstärkte Kooperation mit Hochschulen auf der ganzen Welt mit Schwerpunkt auf den Globalen Süden und den europäischen Raum:

4.1.    Hierzu soll eine finanzielle und strukturelle Zusammenarbeit mit den Goethe-Instituten gemehrt und geleistet werden, um internationale Studierwillige vorgreifend in der Sprachkompetenz auf einen Studienaufenthalt in Deutschland vorzubereiten.

4.2.    Rheinland-pfälzische Hochschulen sollen zur Durchführung dieser Kooperation Partnerschaftsabkommen mit verschiedenen Hochschulen abschließen müssen:

– Universitäten sollen für den Abschluss mit vier Partneruniversitäten verpflichtet sein.

– Fachhochschulen sind zu zwei Partnerhochschulen verpflichten.

– Verpflichtung von Berufsschulen zu einer Partnerhochschule.  

5. Ausarbeitung eines Plans zur Einführung eines bilingualen Kurrikulums an rheinland-pfälzischen Universitäten und ausgewählten Fachhochschulen und Berufsschulen bis 2040. Und Förderung des Erwerbs der Englisch-Sprachkompetenz im primären und sekundären rheinland-pfälzischen Bildungsbereich.

Begründung:

Der internationale Prestigegewinn rheinland-pfälzischer Hochschulen während der weltweiten Anstrengung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ist evident. Dieses Kapital des Prestigegewinns sollten wir in verbesserte progressive, internationale Bildungspolitik ummünzen.

Bildung ist der erste Schritt zum Aufbau einer besseren, gerechteren und verständigeren Gesellschaft. International unterliegt der Zugang zu Bildung verschieden Levels an Restriktionen, was sich beispielsweise an unterschiedlichen Alphabetisierungsgraden ablesen lässt.

Durch Maßnahmen lässt sich der Zugang zu rheinland-pfälzischer Hochschulbildung für internationale Studierwillige besser erreichbar machen.

Hierzu soll zuerst das Kontingent von Studienplätzen für internationale Student*innen erhöht werden und die Abwicklung der vergrößerten Anzahl an Studierenden durch die Hochschulen vom Land finanziert werden.

Ist dies erledigt, ist für die Unterbringung der aufgestockten Student*innenanzahl Sorge zu tragen. Hierzu soll das Land finanzielle Mittel aufbringen, um den entsprechend benötigten studentischen oder regulären Wohnraum zu errichten. Möglichst soll dieser in kommunalem oder Landes Besitzstand verbleiben, um langfristig auf den Mietpreis einwirken zu können. Hierbei darf das Land, um Gefühlen von Konkurrenz oder Nichtbeachtung vorzugreifen, die Nachfrage an Wohnraum durch die sich steigernde Anzahl von inländischen Studienanfänger*innen nicht vergessen und sollte diesen ebenfalls ausreichenden Wohnraum bereitstellen.

Die Anwerbung internationaler Hochschulbesucher*innen soll einerseits durch die Erhöhung des Werbebudgets ermöglicht, andererseits durch die Ausweitung der Werbestrukturen an Universitäten und Hochschulen weltweit erreicht werden. Hierzu ist der Aufbau eines Netzes an Partnerhochschulen wesentlich. Deshalb sollen rheinland-pfälzische Hochschulen zum Abschluss von Partnerschaftsabkommen mit anderen Hochschulen verpflichtet sein (Anzahl siehe Antrag). Im Sinne einer Politik der globalen Gerechtigkeit soll hierbei strategisch vor allem der globale Süden (außerhalb gewohnter Bündnisstrukturen) und für eine stärkere europäische Verständigung im Sinne eines Europäischen Föderalismus der europäische Raum für Partnerschaftsabkommen angedockt werden.

Um internationale Hochschulbesucher*innen auf den Gebrauch der deutschen Sprache im hochschulischen und alltäglichen Bereich vorzubereiten, soll die Zusammenarbeit mit der Institution der Goethe-Institute für die Erfüllung der Partnerschaftsabkommen angegangen werden.

Es soll aber auch um die umgekehrte Fluktuation der Lehrenden in Richtung Ausland Sorge getragen werden. Um dies zu erreichen, sollen Dozent*innen als Einstellungskriterium dazu verpflichtet sein, mindestens drei Jahre ihres Berufslebens an den Partnerschaftshochschulen zu lehren. Geschieht dies nicht, ist eine Strafe zu zahlen (20.000 bis 70.000 Euro). 

In Rheinland-Pfalz soll die Lehrweise für internationale Student*innen aber auch für die Internationalisierung der inländischen Studierendenschaft verändert werden und auf den verstärkten Gebrauch der englischen Sprache abgezielt werden. Ziel ist ein Bilingualismus der Lehre im Sinne einer Gleichwertigen Benutzung der englischen Sprache und des Deutschen bis 2040.

Um diesen Bilingualismus zu erreichen, sollte ein hohes Maß an englischer Sprachkompetenz Einstellungsmerkmal für Dozent*innen an rheinland-pfälzischen Hochschulen sein (mindestens B2) und der Erwerb von Praxiserfahrung englischer Sprache für angehende Dozent*innen gefördert werden.

Dies soll die Dozent*innen zur Durchführung eines englischsprachigen Unterrichts befähigen.

Ein genereller Bilingualismus an rheinland-pfälzischen Hochschulen (Universitäten und Fachhochschulen) soll bis 2040 geplant sein.

Um staatsbürgerliche Student*innen darauf vorzubereiten, sollen Maßnahmen erarbeitet, geplant und umgesetzt werden, die den Erwerb höherer englischer Sprachkompetenz im rheinland-pfälzischen primären und sekundären Bildungsbereich fördern. Hier ist die Kreativität und Ambition des Landesministeriums für Bildung von großer Bedeutung.

Letztlich wäre es ein Leuchtturmprojekt rheinland-pfälzischer Bildungspolitik, wenn es eine alleinig englischsprachige Universität und eins bis zwei solcher Hochschulen in Rheinland-Pfalz gäbe, dies erhöht nicht nur die Attraktivität für internationales Publikum, sondern macht sich auch in den Lebensläufen deutschsprachiger Hochschulabsolvent*innen gut und gibt diesen die Möglichkeit, ein hohes Maß an gesprochenem Englisch zu erleben.

Das Leuchtturmprojekt einer rein englischsprachigen Universität in Rheinland-Pfalz soll bis 2035 umgesetzt werden. All diese Maßnahmen dienen der Internationalisierung des tertiären rheinland-pfälzischen Bildungsbereichs und der weiteren Vernetzung der Menschen hin zu einer wirklichen, kommunizierenden und gerechten Weltgesellschaft! Seien wir revolutionär in unseren Anträgen und Beschlüssen und setzen wir die Ampel auf Fortschritt