Antragsteller*in

Jusos Rheinland-Pfalz

Zur Weiterleitung an

Landesparteitag

Antragstext

Wir fordern die Etablierung multiprofessioneller Teams in Regelschulen, bestehend aus Fachlehrkräften, Förderlehrkräften, Sozialpädagog*innen, Erzieher*innen, Therapeut*innen, Psycholog*innen und Fachkräfte verwandter Studien- und Ausbildungsberufe.

Außerdem braucht es eine Weiterentwicklung des Schulsystems, um dieses inklusiver zu gestalten. Darauf müssen wir schon im Lehramtsstudium einen größeren Schwerpunkt setzen, damit das gemeinsame Arbeiten in der Klasse in multiprofessionellen Teams besser umgesetzt werden kann.

Ebenfalls ist es wichtig, dass das Arbeiten in Schulen, insbesondere in multiprofessionellen Teams attraktiver gestaltet wird. Ein wichtiger Faktor hierbei ist eine faire Bezahlung.

Begründung:

Es ist wichtig, dass wir Schüler*innen die bestmögliche Bildung und den bestmöglichen Schulalltag ermöglichen. Lehrkräfte stehen in ihrem schulischen Alltag zunehmend vor diversen Herausforderungen. Durch die multiprofessionellen Teams wäre es den Fachkräften besser möglich auf einzelne Schüler individuell einzugehen, sie zu fördern und in bestimmten Situationen besser zu unterstützen. Daher sehen wir es als Minimum an, dass mindestens 2 Fachkräfte in einer Klasse vertreten sind.

Ebenfalls wäre es eine Entlastung für die Lehrkräfte, da sie sich in Problemsituationen an andere Fachkräfte wenden können und so nicht die ganze Verantwortung allein zu tragen haben. Fachkräfte bringen natürlich gute Erfahrungen und Ansichten mit in den Unterricht, wovon nicht nur die Lehrkräfte profitieren würden, sondern auch die Schüler*innen. In anderen Arbeitsfeldern, z.B. im klinischen Bereich etablieren sich immer mehr multiprofessionelle Teams, da aufgrund Ihrer diversen Kompetenzen und Schwerpunkte ein holistischerer Ansatz der Behandlung und Pflege entstehen kann. Dies gilt es auch im schulischen Umfeld zu fördern.

Solche Teams unterstützen in der Förderung sehr leistungsstarker Schüler*innen wie auch der von Schüler*innen mit Lernschwierigkeiten, Beeinträchtigungen oder anderen Erschwernissen des schulischen Lernens gleichermaßen. Dazu kommt die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit anderssprachigen Hintergrund.

Mit mehr Fachkräften wäre es möglich, dass Kinder differenzierter Lernen können und so verringert sich die momentane Problematik, dass Kinder auf Grund ihres Leistungsstandes benachteiligt werden.

Eine weitere Herausforderung stellt der Umgang mit geflüchteten und traumatisierten Kindern dar. Nur durch den Einsatz multiprofessioneller Teams an Schulen und deren interdisziplinären Austausch kann den veränderten Bedürfnissen der geflüchteten Schüler*innen Rechnung getragen werden und den wachsenden Aufgaben der Lehrkräfte entgegengewirkt werden. Auch in der aktuellen Lage mit vielen traumatisierten und geflüchteten Kindern ist es uns ein Anliegen, dass solche Kinder die bestmögliche Betreuung erhalten und dass Gewalt gegenüber Geflüchteten präveniert wird.