Antragsteller*in

N.N.

Zur Weiterleitung an

SPD RLP Landesparteitag, Juso-Bundeskongress

Antragstext

Sauberes
Trinkwasser gehört für uns Jusos zu den Menschenrechten und muss daher auch als
solches verteidigt und geschützt werden. Denn das Wasser ist für uns Menschen,
Tieren und Pflanzen lebenswichtig!

In Deutschland
haben wir eine hervorragende Trinkwasserversorgung, die für die Menschen, die
hier leben, sauberes und hygienisch reines Wasser zu fairen Preisen anbietet.
Um dies auch in Zukunft sicher zu stellen ist es wichtig unser Trinkwasser
weiterhin vor Verunreinigungen und anderen Einflüssen zu schützen.

Durch die
massenhafte Ausbringung von Mineraldünger und vor allem Wirtschaftsdünger
(Gülle) auf den Feldern wird unser Trinkwasser, welches durch ca. 74% des
Grundwassers gewonnen wird. Dieses wird durch Nitrate belastet, welche zu
erhebliche Folgen führen. Die Massentierhaltung erzeugt große Mengen an
Wirtschaftsdünger, die dann auf den Feldern ausgebracht werden. Gülle ist ein
Produkt, welches hauptsächlich aus Urin und Kot der Nutztiere besteht und viel
Nitrat enthält.

Nitrate sind
Sickstoffverbindungen die das Wachstum der Pflanzen verbessern. Pflanzen können
aber nur einen bestimmten Teil von Nitrat aufnehmen und verarbeiten. Der Rest
versickert durch das Regenwasser in den Boden und gelangt somit ins
Grundwasser.

Für den
Menschen besteht in erster Linie nur eine geringe Gefahr, doch durch Bakterien
im Mundraum und im Magen kann Nitrat zu Nitrit umgewandelt werden. Nitrit gilt
als krebserregend und kann bei Säuglingen den Sauerstofftransport im Blut
verhindern.  Um dies zu vermeiden, gibt
es in Deutschland einen gesetzlichen Grenzwert von 50 [mg/l] Nitrat im
Trinkwasser, der nicht überschritten werden darf.

Doch in vielen
Regionen in Deutschland, vor allem in Niedersachsen aber auch in
Rheinland-Pfalz, wird dieser Grenzwert im Grundwasser überschritten. Um dieses
Grundwasser als Trinkwasser zu verwenden, muss es mit anderen Wassern
verschnitten werden. Dieser Prozess führt zu erheblichem Mehraufwand und Kosten
für die öffentliche Wasserversorgung.

Um auch in
Zukunft die Wasserversorgung in Deutschland zu gewährleisten und die
Nitratbelastung im Grundwasser zu reduzieren, müssen folgende Maßnahmen
getroffen und umgesetzt werden:

  1. Die
    Novellierung der Düngeverordnung und die Festlegung von schärferen
    Grenzwerten beim Einsatz von Mineraldünger und Wirtschaftsdünger. Die
    Grenzwerte müssen entsprechend des tatsächlichen Bedarfs der jeweilig
    angebauten Nutzpflanze angepasst werden.
  2. Die
    Massentierhaltung muss begrenzt werden! Landwirtschaftliche Betriebe
    dürfen nur so viel Wirtschaftsdünger (Gülle) produzieren, wie sie unter
    Einhaltung des jeweiligen Grenzwertes auf den Nutzflächen verteilen
    können. Überschüssiger Wirtschaftsdünger darf nur in einem Umkreis von
    max. 100 km verkauft werden.
  3. Landwirtschaftliche
    Betriebe, die auf einen ökologischen Betrieb setzen, müssen stärker durch
    den Staat und die Europäischen Union gefördert werden. Die
    Agarsubventionen müssen so gestaltet werden, dass nicht nur die Größe und
    die Fläche des Betriebs ausschlaggebend für die Höhe der ausgezahlten
    Subvention sind, sondern der ökologische Nutzen und die
    Umweltverträglichkeit.
  4. Regionen
    in denen die Nitratbelastung höher als 100 Milligramm pro Liter Wasser
    liegt, müssen die Düngung von Böden so lange reduzieren, bis der Grenzwert
    von 50 Milligramm pro Liter Wasser erreicht ist.