Antragsteller*in

N.N.

Zur Weiterleitung an

SPD RLP Landesparteitag, Juso-Bundeskongress

Antragstext

Wir
fordern die Landes- und Bundesregierung dazu auf, das Renteneintrittsalter im
Rettungsdienst von 67 auf 60 Jahre zu reduzieren und damit der Regelung für
Feuerwehrleute und Polizist*innen zu folgen.

Begründung:

In
der integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst Trier arbeiten
Feuerwehr- und Rotkreuzkolleg*innen zeitgleich und in einem vollkommen
identischen Aufgabenbereich mit einem Unterschied:
Die Berufsfeuerwehrleute arbeiten bis zum 60. Lebensjahr, die
Rettungsdienstmitarbeiter*innen bis zum 67. Lebensjahr.

Die
Arbeit im Rettungsdienst findet in Schichtarbeit statt. Zusätzlich zu der
Belastung der Schichtarbeit findet im Rettungsdienst eine weitere Belastung der
Gesundheit dadurch statt, schnell körperlich
und geistig “hochzufahren”. In Rheinland-Pfalz muss sich das
Rettungsdienstfahrzeug nachts innerhalb von 2 Minuten nach Alarmeingang auf der
Anfahrt zum Einsatzort befinden, am Tag sogar innerhalb 1 Minute. Die besondere
Belastung, blitzschnell, körperlich
und geistig von „Tempo 20“
auf „Tempo 200“
hochzufahren, belastet die Gesundheit der Rettungsdienstmitarbeiter*innen
außergewöhnlich
hoch. Man muss in Notfallsituationen hoch belastbar sein, ein “langsameres
Arbeiten” an einem Unfallort oder bei einer Reanimation ist schlichtweg nicht möglich. Außerdem wird es mit steigendem
Alter immer schwerer, tagtägliche Aufgaben wie das Tragen eines Patienten auf
der Liege aus dem 4. Stock in den Krankenwagen durchzuführen und auch die hohe
psychische Belastung im Berufsalltag spricht für eine Änderung der Lebensarbeitszeit auf 60
Jahre, wie es bei den Kolleg*innen der Polizei und Feuerwehr schon lange Praxis
ist.

Mit
der Vollendung des 50. Lebensjahres werden die Mitarbeiter*innen der
Berufsfeuerwehr aus dem belastenden Rettungsdienst zu 100% in den weniger
belastenden Brandschutz versetzt oder leisten ihre Arbeit in einem Büro ab. Die
Berufsfeuerwehrleute arbeiten dann bis zum 60. Lebensjahr belastungsfreier
weiter und die Rettungsdienstmitarbeiter*innen der Hilfsorganisation bleiben
bis zum 67. Lebensjahr im Rettungsdienst. Somit arbeiten die Mitarbeiter*innen
der Hilfsorganisation bis zu 17 Jahre länger im besonders belastenden
Rettungsdienst!

Wir
verstehen nicht, wieso bei der Lebensarbeitszeit zwischen Rettungsdienst,
Polizei und Feuerwehr unterschieden wird und sehen es als dringend notwendig
an, hier Änderungen
durchzuführen!