Antragsteller*in

N.N.

Zur Weiterleitung an

Juso-Bundeskongress

Antragstext

Wir fordern die einkommensunabhängige Kostenübernahme für die Jahresnetzkarte des jeweiligen, regional ansässigen Verkehrsverbundes auch für Schüler und Schülerinnen der Oberstufe, so wie das Abschaffen der Bereiche von zwei Kilometer beziehungsweise vier Kilometer Mindestentfernung von dem Wohnsitz des betroffenen Schülers/der betroffenen Schülerin.

Begründung: 

Bisher konnten die Schüler*innen nur kostenlos zu ihrer Schule gelangen, wenn Grundschüler mindestens zwei Kilometer und Schüler*innen der weiterführenden Schulen mindestens vier Kilometer von ihrer Schule entfernt wohnen. Für die Oberstufe ist die Kostenübernahme der Fahrtkosten einkommensabhängig, unabhängig von der zu bewältigenden Entfernung. Diese Einschränkungen halten wir für problematisch, da Schüler*innen und Eltern in ihrer Entscheidung, welche Schule die Beste für ihr Kind sei, eingeschränkt werden, da sie sich an der Erreichbarkeit und den dabei entstehenden Kosten orientieren. Da Schulen in Rheinland-Pfalz, auf Grund des guten Bildungssystem, sich stark unterscheiden und unterschiedliche Profile und Schwerpunkte besitzen, wie beispielsweise Ganztagsschulen, Schulen, die die Möglichkeiten des Abi-bac bieten oder Fachoberschulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, sollte es den Schüler*innen möglich sein frei zu wählen, welche Schule am besten zu ihnen passt und dies nicht von der Erreichbarkeit der Schule und den damit verbundenen Kosten abhängig machen. Gerade für die Schüler*innen der Oberstufe ist dies von großer Relevanz, da sie in dieser Zeit den Grundstein für ihren Schulabschluss legen und es für das Erlangen eines Schulabschlusses verschiedene Wege gibt wie beispielsweiße der klassische Weg über das Gymnasium aber auch über eine Fachoberschule. Dabei sollten sie die Möglichkeit haben sich frei zu entscheiden an welcher Schule sie dies tun möchten. Wenn nun aber die Wunschschule in weiterer Entfernung liegt sind die damit verbundenen Kosten für den öffentlichen Nahverkehr natürlich höher. Für viele Familien stellt dies ein Ausschlusskriterium dar, da nur wenige Familien unter die Einkommensgrenze fallen und die Preise für den öffentlichen Nahverkehr stark gestiegen sind. Viele Schüler*innen der Oberstufe sind in den ersten Jahren noch nicht volljährig, weshalb es ihnen nicht möglich ist die Schule mit dem Auto zu erreichen, was jedoch auch aus umwelttechnischen Aspekten nicht zu unterstützen wäre. Hinzu kommt, dass der Stundenplan der Schüler und Schülerinnen der Oberstufe oft nicht so stark komprimiert ist wie dieser der Grundschüler und sie nicht aus Kostengründen gezwungen werden sollen den ganzen Tag in der Schule zu verbringen, anstatt zwischendurch auch zu Hause in Ruhe lernen zu können oder einfach mal vom Schulalltag entspannen zu können. Darüber hinaus sollte die Mindestentfernung des Wohnsitzes abgeschafft werden, da auch ein kurzer Weg, gerade für die jungen Schüler, gefährlich sein kann. Es ist den Eltern nicht immer möglich die Schulzeiten ihrer Kinder mit den Arbeitszeiten zu vereinbaren, vor allem für alleinerziehende Eltern. Hier sollten die Eltern, vor allem die Mütter, darin unterstütz werden, dass sie, unabhängig von der Frage wie ihr Kind sicher den Schulweg bewältigen kann, einer beruflichen Tätigkeit einkommenssichernd nachgehen können.