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Antragstext

Wir fordern die Abschaffung der Beimischung von Biokraftstoffen wie Biodiesel oder Bioethanol, um eine weitere Ausdehnung der weltweiten Agrarflächen zu verhindern.

Antragsbegründung

Da Biosprit aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird gilt er als Umweltfreundlich und vor allem CO2-neutral. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall.

Laut Joe Fargione von der Umweltorganisation The Nature Conservancy entsteht durch die Brandrodungen in Indonesien mehr als 400 Mal so viel Kohlendioxid wie durch die Nutzung des Palmöls derselben Fläche pro Jahr gespart werden könne. Die Rodung des brasilianischen Regenwalds, der in Soja-Plantagen umgewandelt wird, setze 300 Mal mehr Kohlendioxid frei als der Biosprit pro Jahr spare.

Auch Versuche, durch die Einfürung von Zertifizierungen eine weitere Regenwaldrodung zu verhindern sind zum Scheitern verurteilt. Am Beispiel Brasilien wird dies sehr klar.

Dort wird vor allem im Süden, Südosten und Nordosten Zuckerrohr zur Herstellung von Bioethanol angebaut. Eine Ausweitung der Anbauflächen wird dazu führen, dass Rinderzüchter vor allem im Südosten Brasiliens verdrängt werden, die dann in Richtung Amazonas-Regenwald ausweichen und dort Flächen für die Viehhaltung abholzen. Die Wissenschaftler um David Lapola von der Universität Kassel rechneten vor, dass man 250 Jahre bräuchte, bis das von der Regenwaldabholzung verursachte Kohlendioxid durch die Vorteile der Biospritnutzung wieder ausgeglichen sei.

Der Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen hat berechnet, dass Biodiesel aus Raps bis zu 1,7 Mal klimaschädlicher ist als normaler Treibstoff, Bioethanol aus Mais bis zu 1,5 Mal. Ein weiteres Problem ist, dass die Ölpalme, aufgrund wesentlich höhere Erträge als Raps oder Mais und geringeren Löhnen in den Anbauländern, einen immer größeren Marktanteil gewinnt und somit weitere Anreize zur Regenwaldrodung entstehen.

Auch Die Lebensmittelpreise können durch den Verbrauch von Biokraftstoffen beeinflusst werden. Zwar wurden 2012 nur ca. Zwei Prozent der Weltweiten Anbauflächen zur Biospritgewinnung genutzt, allerdings hat sich der Verbrauch von Biokraftstoffen in den USA und Europa seitdem extrem erhöht. Und auch eine nur sehr geringe Mengenänderung im Nahrungsangebot kann zu extremen Preissteigerungen, oder Preisverfällen führen, wie zum Beispiel an der Ölpreiskriese in den 70’ern zu sehen, als eine Verknappung des Ölangebots um weniger als 5 Prozent zu autofreien Sonntagen in Deutschland führte.