Antragssteller*in

Jusos Südpfalz

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N.N.

Antragstext

  1. Geflüchtete, die in Landau und den umliegenden Kreisen wohnen, sollen eine kostenlose Gasthörerinnenschaft für Lehrveranstaltungen im Umfang von 8 SWS am Campus Landau der Universität Koblenz-Landau ermöglicht bekommen. Diese Gasthörerinnenschaft soll für mindestens 2 Semester in Anspruch genommen werden können.
  2. Für die Auswahl geeigneter Veranstaltungen soll die Studienberatung zur Seite stehen.
  3. Es soll ein (dem Mentorinnenprogramm für ausländische Studierende ähnliches) Buddyprogramm geschaffen werden, durch das interessierte Studierende die Geflüchteten bei der Orientierung in der universitären Welt unterstützen.
  4. Diejenigen, die eine kostenlose Gasthörerinnenschaft in Anspruch nehmen, sollen ebenfalls umsonst in der Mensa essen können, ein Universitäts-Benutzungskonto sowie eine URZ-Nutzungskennung erhalten.
  5. Dieses Angebot soll an allen Universitäten und Hochschulen in Rheinland-Pfalz geschaffen und durch das Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen entsprechend gefördert werden. Das Referat für Hochschulpolitik des AStA der Universität Landau soll einen entsprechenden Antrag für die LAK RLP formulieren und sich dort für eine Rheinland-Pfalzweite Umsetzung stark machen.

Begründung:

Menschen, die in Deutschland Zuflucht suchen, haben in den ersten drei Monaten ihrer Aufenthaltsgestattung ein Arbeitsverbot. In den darauffolgenden 15 Monaten erschwert die für Asylsuchende und Geduldete geltende Vorrangprüfung nach §39 AufenthG die Arbeitsaufnahme. Dies hat mindestens zwei schwerwiegende Folgen: Einerseits kann die Beschäftigungslosigkeit zu Depressionen und Lethargie führen. Andererseits verlieren sie ihre mitgebrachte Expertise und somit den Anschluss an den Arbeitsmarkt, was zu Langzeitarbeitslosigkeit führen kann. Da ein reguläres Studium an deutschen Universitäten mit vielen Hürden (Sprache, Nachweis der Hochschulzugangsberechtigung) verbunden sind, die für Geflüchtete oft nicht zu überwinden sind, sehen wir das Gasthörerinnenprogramm nach der erfolgreichen Einführung von Deutschkursen von Studierenden für Geflüchtete als einen guten Schritt, weitere Verantwortung für die Willkommenkultur in der Stadt zu übernehmen. Mit dem Angebot der kostenlosen Gasthörerinnenschaft erhoffen wir uns, den Geflüchteten eine niedrigschwellige Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. So soll die Integration erleichtert werden, denn an Universitäten kommen Menschen schnell mit Gleichgesinnten in Kontakt. Durch Buddys soll sicher gestellt werden, dass die Geflüchteten sich im Unialltag zurechtfinden und sie erste Kontakte zu Mitstudierenden knüpfen können. Außerdem würde so eine sinnvolle Möglichkeit geschaffen, die oft durch Beschäftigungsverbot entstehende Langeweile einzudämmen, während gleichzeitig das Bildungsniveau erhalten wird bzw zusätzliche Qualifikationen erworben werden.