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Antragstext

Arbeit gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus ist eine zentrale Aufgabe der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten.

In den vergangenen Jahren haben wir zahlreiche Initiativen unterstützt, sind gemeinsam mit anderen befreundeten Organisationen auf die Straße gegangen und haben erfolgreich demonstriert.

Auch im Bereich der Weiterbildung haben die Jusos Rheinland-Pfalz mit dem Seminarprogramm und der engagierten Arbeit der Antifa/Inneres-Kommission viele Mitglieder im Bereich der antifaschistischen Arbeit geschult.

Die Kampagne „Deine Stimme gegen Rechts“ und die entsprechenden Materialien zu diesem Themenbereich sind und waren stets aktuell und ansprechend. Doch in manchen Fällen war diese Arbeit nicht zentral koordiniert und konnte deshalb auch kein umfassendes Bild über die Instrumente, Handlungsweisen und Strategien der Rechtsextremisten und Rechtspopulisten geben. Gerade der Bereich des Rechtspopulismus wird jedoch bisher sehr unterschätzt und macht es erforderlich, ein Gesamtkonzept zur Darstellung rechter Ideologie zu entwickeln und anhand dieses Konzeptes eine umfassende Schulung von engagierten Genossinnen und Genossen zu gewährleisten.
Die angekündigten und aufkommenden PRO-Bewegungen im Landesgebiet müssen von Anfang an beobachtet und bekämpft werden, damit der latente Rechtsextremismus nicht weiter vorankommen kann.

Im Jahr 2010 haben zwei Mitglieder des Landesverbandes für die Jusos Rheinland-Pfalz an einer umfangreichen Fortbildung des DGB-Bildungswerkes in NRW teilgenommen und dürfen sich mit dem Abschluss der achtmoduligen Veranstaltung als „Fachkraft Rechtsextremismus“ bezeichnen.

Im Rahmen dieser Schulung wurden neben zahlreichen Einblicken über die Arbeit und die Strategie der rechten Szene auch weitere Kenntnisse in fächerübergreifenden Disziplinen vermittelt, die für die Arbeit im Bereich Antidiskriminierung und Vorurteilsabbau hilfreich, wenn nicht gar unerlässlich sind. Hierzu gehörten Demokratieerziehung (Betzavta), interkulturelles Lernen und Konfrontationspädagogik („social justice“).

Der Landesvorstand entwickelt bis zum Sommer 2011 ein Schulungskonzept zur Etablierung einer Schulung für Teamerinnen und Teamer aus dem Verband, um das erworbene Wissen in den Verband einzuspeisen. Ziel soll es sein, bis zur Landeskonferenz im Jahr 2011 in allen Regionalverbänden eine Schulung angeboten zu haben, um dort neue Teamerinnen und Teamer auszubilden, die dann vor Ort in die kommunale Arbeit einsteigen können und mit den Unterbezirken und AGen Seminare durchführen können. Die TeamerInnenschulung soll in jedem Regionalverband drei bis vier gemischt-geschlechtliche Teams gewährleisten.

Die Konzeption dieser Schulung wird der Landesvorstand in enger Abstimmung mit der zuständigen Kommission entwickeln, wobei sichergestellt werden soll, dass die Fachkräfte Rechtsextremismus ihre Fähigkeiten und erworbenen Kompetenzen einbringen können.

Vor der Etablierung des Schulungskonzeptes wird dieses auch im Landesausschuss vorgestellt, gegebenenfalls modifiziert und genehmigt. Da es sich bei der Arbeit gegen Rechtsextremismus um eine zentrale Aufgabe des Verbandes handelt, wird für die Schulungen eine finanzielle Beteiligung aller Landesverbandsmittel benötigt.

Für die Schulungen, welche mindestens ein Wochenende und eine weitere Tagesveranstaltung stattfinden sollten wird für alle drei Schulungen ein Finanzbedarf von 2100 Euro beantragt. Davon sollen die Übernachtungs- und Verpflegungskosten für die drei einzelnen Schulungswochenenden für ca. 6-8 TeilnehmerInnen gedeckt werden. Materialkosten fallen keine an. Auch wird die Fachkraft kein Honorar für diese Wochenenden in Rechnung stellen. Für die zusätzliche Tagesveranstaltung fallen keine Kosten an.
Die Fahrtkosten sollen nach Möglichkeiten von den SchulungsteilnehmerInnen oder ihren entsendenden Unterbezirken übernommen werden.
Für eine Kostenreduktion oder für bisher unvorhersehbare Kostenpositionen werden weitere Kooperationen mit dem ISM RLP, dem Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus und den jeweils beteiligten Regionalverbänden und Unterbezirken angestrebt.

Das Schulungskonzept wird unentgeltlich erarbeitet und steht anschließend dem Verband ungeachtet der weiteren Durchführung durch die Fachkraft zur Verfügung.